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Brucella canis

1. Definition

Brucella canis ist ein Bakterium der Gattung Brucella und Verursacher der Brucellose bei Hunden. Brucella canis ist auf den Menschen übertragbar, besitzt jedoch nur eine geringe Pathogenität.

2. Eigenschaften

Brucella canis sind gramnegative, aerobe Bakterien. Sie bilden keine Sporen und sind nicht motil. Sie leben obligat intrazellulär, können sich also nur in einem Wirt vermehren. Trotzdem können sie sehr lange außerhalb eines Wirts überleben.

3. Übertragung

Die Zwingerhaltung von vielen Hunden birgt ein besonderes Übertragungsrisiko. Durch Berührung von infiziertem fötalen oder plazentalen Gewebe nach Fehlgeburten, kann eine Übertragung stattfinden. Bei unzureichender Hygiene kann dies auch das Futter oder Wasser kontaminieren.

Brucella canis wird auch über die Samenflüssigkeit von Rüden übertragen. In geringerem Maße ist dies auch durch Urin und Fäkalien möglich. Besonders gefährdet sind Hundezüchter und Veterinärmediziner. Hundebesitzer haben nur ein geringes Risiko.

4. Verbreitung

Der Hund ist der Hauptwirt von Brucella canis, gelegentlich kommt es aber auch zu Infektionen beim Menschen. Im Gegensatz zu anderen Brucella-Arten sind keine Infektionen von weiteren Tieren bekannt.

Brucella canis ist prinzipiell weltweit verbreitet, tritt in Europa jedoch nur sporadisch auf. In Deutschland trat Brucella canis lange Zeit nur bei importieren Hundearten auf. Mittlerweile existieren aber mehrere Fälle bei einheimischen Tieren.

5. Diagnose

Die Diagnosestellung gestaltet sich beim Menschen schwierig, da die Symptome sehr unspezifisch sind. Bei einigen Fällen wurden Brucella-canis-Infektionen nur durch Zufallsfunde über die Blutkultur identifiziert. Die üblichen serologischen Test der Brucellose sind nicht geeignet, um eine Brucella-canis-Infektion zu identifizieren.

Beim Hund wird Brucella canis fast ausschließlich über Blutkultur nachgewiesen. Auch hier erbringen serologische Tests nur unzuverlässige Ergebnisse.

6. Klinik

Brucella canis gilt als der Brucellose-Erreger mit der geringsten Pathogenität für den Menschen. Die wenigen bekannten Fälle zeigten einen milden Krankheitsverlauf.

Bei weiblichen Hunden kommt es gehäuft zu Fehlgeburten. Bei Rüden kann es zu einer Epididymitis und Orchitis kommen.

7. Symptome

Die Symptome einer Brucella-canis-Infektion gleichen einer milden Grippe. Häufig ist leichtes Fieber das einzige Symptom. Folgende Symptome können außerdem auftreten:

Bei Kindern können zusätzlich Diarrhö und Erbrechen auftreten. Aufgrund der schwachen Symptome nimmt man an, dass Brucella-canis-Infektionen unterdiagnostiziert sind.

Bei Hunden ist die Krankheit sehr schwer zu erkennen, da sie oft über einen langen Zeitraum symptomfrei bleibt.

8. Therapie

Der Erreger wird beim Menschen mit Antibiotika behandelt. Eingesetzt werden u.a.:

Die Behandlung von infizierten Tieren erfolgt ebenfalls durch Antibiotika, jedoch gelingt es nicht immer, den Erreger dadurch zu eliminieren. Der Behandlungserfolg muss regelmäßig kontrolliert werden.

9. Quellen

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16.10.2019, 20:06
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