Samenflüssigkeit (Veterinärmedizin)
Synonyme: Sperma, Ejakulat
Definition
Als Samenflüssigkeit, Sperma oder Ejakulat bezeichnet man die Körperflüssigkeit von Männchen, die neben den Sekreten der akzessorischen Geschlechtsdrüsen die männlichen Keimzellen (Samenzellen) enthält.
Bestandteile
Das Sperma ist die bei der Ejakulation ausgeschiedene Mischung aus Spermien und Sekreten der akzessorischen Geschlechtsdrüsen. Die akzessorischen Geschlechtsdrüsen geben dabei ihre Sekrete nicht simultan, sondern in typischer zeitlich versetzter Abfolge und Dauer ab. Aufgrund dessen wechseln die einzelnen Anteile im Sperma während der Ejakulation, weshalb mehrere Ejakulationsfraktionen unterschieden werden müssen.
Die Menge an Sekret ist für jede Tierart und Drüse unterschiedlich, weshalb sowohl die Ejakulatfarbe als auch -viskosität teilweise stark variieren.
Die akzessorischen Geschlechtsdrüsen liefern die größte Volumenkomponente der Samenflüssigkeit, weshalb sie maßgeblich für die Gesamtmenge des Ejakulats verantwortlich sind. Ihre Sekrete regen einerseits die Spermien zu lebhafter Bewegung an, andererseits erlauben sie deren freie und zielgerechte Fortbewegung und sorgen gleichzeitig für das optimale Stoffwechselmilieu. Dementsprechend hängen die qualitativen Eigenschaften des Ejakulats von der Zahl, Vitalität und Morphologie der Spermatozoen ab.
Menge
Dementsprechend ist die Menge des Ejakulats bzw. dessen Beschaffenheit (v.a. der Gehalt an Spermien) u.a. abhängig davon, wie oft gedeckt bzw. abgesamt wird. Folgende Tabelle dient als Anhaltspunkt zur Ejakulatmenge bzw. dessen Spermienanzahl pro Tierart:
Tierart: | Ejakulatmenge (ml): | Spermienzahl/ml: |
---|---|---|
Hund: | 7-15 | 100.000 |
Schwein: | 200-250 [500] | 100.000 |
Rind: | 2-8 | 1.000.000 |
Schaf: | 1 | 3.000.000 |
Ziege: | 0,5-1 | 2.500.000 |
Pferd: | 50-150 | 120.000 |
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band II: Eingeweide. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004