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Psoasblock

Synonym: Psoaskompartmentblock, Psoaskammerblock, Psoaskompartment-Blockade
Englisch: psoas compartment block, posterior lumbar plexus block

1. Definition

Der Psoasblock ist ein peripheres Regionalanästhesieverfahren, bei dem die Hauptäste des Plexus lumbalis im Bereich des Musculus psoas major durch Injektion eines Lokalanästhetikums temporär ausgeschaltet werden. Einsatz findet der Psoasblock bei diagnostischen und operativen Eingriffen an der unteren Extremität sowie zur Analgesie in Form eines Schmerzkatheters.

2. Indikationen

Für eine vollständige Anästhesie des Beins ist eine Kombination mit einer proximalen Ischiadikusblockade notwendig. Der Psoasblock wird u.a. verwendet für:

3. Hintergrund

Beim Psoasblock werden folgende Nerven des Plexus lumbalis betäubt:

Im Gegensatz zur Femoralisblockade werden hierbei neben dem Femoralisnerv auch die anderen beiden Nerven anästhesiert.

Im Vergleich zur Spinalanästhesie und Periduralanästhesie kommt es zwar zu höheren Plasmaspiegeln der Lokalanästhetika, jedoch bietet diese Form der Nervenblockade der unteren Extremität vor allem für Risikopatienten auch Vorteile, wie z.B. eine niedrigere hämodynamische Relevanz und eine verbesserte Mobilität.

Die Bezeichnung „Psoaskompartmentblock“ wird heute nicht mehr verwendet, da die primäre Vorstellung einer den Plexus umgebenden Faszienhülle nicht belegt ist.

4. Vorgehen

4.1. Übersicht

Für die Durchführung des Psoasblocks wird an die Kanüle ein Nervenstimulator angeschlossen, der kontinuierlich elektrische Impulse abgibt. Beim Erreichen des Plexus wird dadurch eine Muskelantwort im Musculus quadriceps femoris ausgelöst. Über dieses Verfahren kann die Lage kontrolliert werden. Der Einsatz einer Sonographie kann additiv erfolgen, darf jedoch nie ohne einen Nervenstimulator verwendet werden.

4.2. Einzelschritte

  • Lagerung des Patienten: in Seitenlage mit der zu anästhesierenden Seite nach oben, Beine angezogen, Rücken kyphosiert
    • Lagerungsalternative: sitzende Position
  • Die Punktionsstelle wird mit Desinfektionsmittel abgewaschen und steril abgedeckt
  • Punktionsstelle: in Höhe des Querfortsatzes des 5. LWK, 3 cm kaudal des 4. LWK und 5 cm lateral der Interspinallinie in Richtung der zu blockierenden Seite
  • Punktionswinkel: im rechten Winkel senkrecht
  • Punktionsdurchführung:
    • Vorschub der Kanüle bis zum Knochenkontakt mit dem Querfortsatz des 5. LWK
    • Punktionstiefe: 5 bis 8 cm
    • leichtes Zurückziehen der Kanüle, Veränderung der Stichrichtung nach kranial und erneuter Vorschub
    • Punktionstiefe: 2 bis 2,5 cm tiefer als Querfortsatz des 5. LWK bis zum Widerstandsverlust beim Durchdringen der Fascia transversalis bzw. des Musculus quadratus lumborum
  • Motorische Reizantwort: Kontraktionen des Musculus quadriceps femoris
  • Injektion von 40 ml eines mittellang oder lang wirkenden Lokalanästhetikums in die Nähe des Nervs
    • nach negativer Aspirationsprobe initiale "Testdosis" zur Vermeidung einer intravasalen Injektion
    • erneute Aspiration alle 10 ml

Neben der Single-Shot-Technik ist auch eine Schmerzkatheteranlage möglich. Zum Ausschluss einer intrathekalen Lage wird hierbei nach Lage des Katheters erneut eine Testdosis über den Katheter vorgenommen. Eine intrathekale Fehllage kann radiologisch ausgeschlossen werden.

5. Komplikationen

5.1. Allgemeine Komplikationen

5.2. Spezielle Komplikationen

6. Kontraindikationen

7. Allgemeine Kontraindikationen

  • Allergie gegen Lokalanästhetikum
  • Infektion oder Tumore im Punktionsgebiet
  • Ablehnung durch den Patienten

7.1. Spezielle Kontraindikationen

Eine relative Kontraindikation sind schwere Wirbelsäulenveränderungen.

8. Quellen

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