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Musculus quadriceps femoris

Synonyme: vierköpfiger Schenkelstrecker, vierköpfiger Oberschenkelmuskel, Quadrizeps
Englisch: quadriceps muscle of thigh, quadriceps femoris muscle

1. Definition

Der Musculus quadriceps femoris befindet sich auf der Ventralseite des Oberschenkels und liegt oberhalb des Musculus articulatio genus. Er besteht aus vier Anteilen: dem Musculus rectus femoris, dem Musculus vastus intermedius, dem Musculus vastus medialis und dem Musculus vastus lateralis.

2. Verlauf

2.1. Musculus rectus femoris

von lateinisch: rectus - richtig, aufrecht

Der Musculus rectus femoris weist zwei Muskelköpfe auf. Sein Caput rectum entspringt vom vorderen unteren Darmbeinstachel, der Spina iliaca anterior inferior. Das Caput reflexum, das sehr variabel ist, hat seinen Ursprung am Oberrand der Hüftgelenksspfanne (Acetabulum). Die Sehne des Muskels beginnt etwa zehn Zentimeter kranial der Kniescheibe. Da dieser Muskelteil zweigelenkig ist, sorgt er neben der Extension im Kniegelenk ebenfalls für eine Flexion im Hüftgelenk.

2.2. Musculus vastus intermedius

von lateinisch: vastus - weit

Der Musculus vastus intermedius hat seinen Ursprung an den frontalen und lateralen Flächen der oberen zwei Drittel des Oberschenkelknochens. Etwa in der Mitte des Knochens gehen die Muskelfasern progressiv in eine Sehne über. Im Regelfall ist dieser Muskelteil vollständig vom Musculus rectus femoris verdeckt.

2.3. Musculus vastus lateralis

Der Musculus vastus lateralis besitzt unter den vier Köpfen des Quadriceps femoris in der Regel die größte Muskelmasse. Er entspringt im Wesentlichen von einer breiten Aponeurose, die unter anderem am kranialen Teil der Linea intertrochanterica, am Trochanter major und an der Linea aspera des Oberschenkelknochens befestigt ist. Ein kleinerer Teil der Fasern hat seinen Ursprung am Septum intermusculare femoris laterale.

2.4. Musculus vastus medialis

Der Musculus vastus medialis entspringt der Medialseite des Oberschenkelknochens, der obere Anteil an der Linea intertrochanterica. Der Ursprung folgt der medialen Lippe der Linea aspera nach kaudal bis zur Linea supracondylaris medialis.

Die gemeinsame Sehne der vier Muskelanteile inseriert am oberen Pol der Kniescheibe (Patella). Einige Fasern ziehen über die Kniescheibe hinweg und schließen die Patella so als Sesambein ein. Über das Ligamentum patellae, das an der Tuberositas tibiae des Schienbeins inseriert, wird die Kraft auf den Unterschenkel übertragen.

3. Innervation

Die Innervation erfolgt durch den Nervus femoralis (Segmente L2-L4) aus dem Plexus lumbalis.

4. Funktion

Der Musculus quadriceps femoris ist der einzige Strecker des Kniegelenks und daher für die Aufrichtung des Körpers (z.B. aus der Hocke) von ungeheurer Bedeutung. Da er gegen die Schwerkraft arbeitet, übertrifft der die Kraft der Oberschenkelbeuger deutlich. Der Musculus rectus femoris kann auch im Hüftgelenk beugen, jedoch ist seine Wirkung relativ schwach. Der Muskel kann seine volle Streckleistung im Kniegelenk nur bei gestrecktem Hüftgelenk erbringen, weil der Musculus rectus femoris bei gebeugter Hüfte insuffizient wird.

Die vier Muskeln sind ebenfalls dafür verantwortlich, dass die Kniescheibe in ihrer Gleitrinne bleibt. Sind sie ungleich entwickelt, kann es zu einer Luxation der Kniescheibe kommen.

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