(Weitergeleitet von LHRH)
von griechisch: gonos - Reproduktion, tropein - sich ändern, wenden
von englisch: release - freilassen
Synonyme: Gonadoliberin, Luliberin, Gonadotropin-releasing-Faktor
Abkürzungen: GnRH, GRF, GRH, FSHRH, LHRH
Englisch: gonadotropine releasing hormone
Als Gonadotropin-Releasing-Hormon, kurz GnRH, bezeichnet man ein Hormon, das im Hypothalamus gebildet wird und bewirkt, dass andere Hormone - die Gonadotropine - freigesetzt werden.
GnRH ist ein Peptidhormon, genauer gesagt ein Dekapeptid, das sich aus 10 Aminosäuren zusammensetzt.
GnRH wird im Hypothalamus (v.a. Nucleus paraventricularis) synthetisiert. Von dort gelangt es über die Eminentia mediana des hypothalamisch-hypophysären Portalsystems zum Hypophysenvorderlappen (HVL). Nach Neurosekretion bewirkt es eine Freisetzung der Gonadotropine (LH und FSH) in die Blutbahn (Releasing-Hormon).
Die zyklische pulsatile Freisetzung des GnRH (ca. alle 2 Stunden) ist Vorraussetzung für eine normale männliche und weibliche Sexualfunktion.
Weiterhin finden sich GnRH-Rezeptoren in der Brustdrüse, den Lymphozyten, den Ovarien und der Prostata.
Störungen der GnRH-Ausschüttung oder genetische Defekte des GnRH-Rezeptors sind Ursachen des hypogonadotropen Hypogonadismus.
Die entwicklungsgeschichtliche Wanderung von GnRH-positiven Neuronen aus dem Bulbus olfactorius in den Hypothalamus ist wichtig für das Verständnis von Störungen der GnRH-Sekretion in Verbindung mit Riechstörungen (z.B. beim Kallmann-Syndrom).
Synthetische GnRH-Analoga werden als Arzneistoffe bei diversen Erkrankungen eingesetzt:
Tags: Hormon, Hypophyse, Hypothalamus
Fachgebiete: Arzneimittel, Biochemie, Endokrinologie u. Diabetologie, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 4. November 2019 um 22:41 Uhr bearbeitet.
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