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GnRH-Analogon

(Weitergeleitet von GnRH-Agonist)

Synonyme: GnRH-Agonist, LHRH-Agonist, LHRH-Analogon

1. Definition

GnRH-Analoga sind Arzneistoffe, die eine ähnliche chemische ("analoge") Struktur haben, wie das Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) und dadurch an GnRH-Rezeptoren der Hypophyse binden können und die gleiche Wirkung erzielen. Sie werden u.a. zur antineoplastischen Therapie des Prostata- und Mammakarzinoms sowie bei Endometriose eingesetzt.

2. Nomenklatur

Der Begriff "GnRH-Analogon" wird in der medizinischen Literatur nicht einheitlich verwendet. Teilweise umfasst er wie hier im Text nur die GnRH-Agonisten, teilweise schließt er auch die GnRH-Antagonisten ein.

3. Chemie

GnRH-Analoga leiten sich vom natürlichen Dekapeptid GnRH ab, das die Sequenz Pyr-His-Trp-Ser-Tyr-Gly-Leu-Arg-Pro-Gly besitzt. Es kann sich um Dekapeptide oder Nonapeptide handeln. In der Regel sind bei den Arzneistoffen einzelne oder mehrere Aminosäuren der Sequenz ausgetauscht.

4. Wirkmechanismus

Die Wirkung der GnRH-Analoga hängt von ihrer Anwendungsdauer ab. Bei einmaliger, pulsatiler Gabe kommt es wie unter GnRH zum LH- und FSH-Anstieg und somit zur kurzfristigen Erhöhung des Östrogen- bzw. Testosteron-Spiegels (Flare-Up-Phänomen).

Bei kontinuierlicher Gabe über mehrere Wochen führen die GnRH-Analoga durch eine Dauerstimulation zu einer Downregulation der hypophysären GnRH-Rezeptoren. LH-, FSH- und demzufolge auch Östrogen- und Testosteronspiegel sinken nach ca. 3 bis 5 Wochen ab - beim Mann unter die sogenannte Kastrationsschwelle.

5. Wirkstoffe

6. Indikation

GnRH-Agonisten werden beim Mann vor allem zur medikamentösen Androgensuppression beim Prostatakarzinom verwendet. Bei der Frau erfolgt ein Einsatz bei Mammakarzinomen, Uterusmyomen und Endometriose sowie im Rahmen der In-vitro-Fertilisation zur Ovulationsauslösung.

Bei prämenopausalen Frauen, welche eine Chemotherapie erhalten, werden auf Wunsch GnRH-Agonisten als ovarprotektive Maßnahme zur Fertilitätserhaltung appliziert.

7. Anwendung

Da es sich bei GnRH-Analoga um Peptide handelt, ist eine orale Gabe ausgeschlossen. Die Wirkstoffe werden nasal oder subkutan appliziert.

8. Wirkung

Beim Mann hemmen die GnRH-Agonisten die Produktion von Testosteron in den Leydig-Zellen und führen zu einem Abfall der Testosteronwerte in den Kastrationsbereich.

9. Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen beruhen primär auf der Unterdrückung der Sekretion der Sexualhormone. Zu ihnen zählen u.a.:

Fachgebiete: Pharmakologie

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11.12.2024, 18:00
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