Nucleus paraventricularis
Englisch: paraventricular nucleus
Definition
Der Nucleus paraventricularis gehört zum Hypothalamus und liegt an der Seitenwand des 3. Ventrikels. Er ist ein Teil des neuroendokrinen Systems des Hypophysenhinterlappens.
Nicht verwechseln mit: Nucleus periventricularis
Funktion
In den Perikaryen des Nucleus paraventricularis wird hauptsächlich das Hormon Oxytocin gebildet. Zu geringen Teilen ist er auch an der ADH-Bildung beteiligt. Über axoplasmatischen Transport gelangen die Hormone an Neurophysin gebunden zur Neurohypophyse, werden hier gespeichert und bei Bedarf proteolytisch gespalten und in die Blutbahn abgegeben.
Des Weiteren wird im kleinzelligen Anteil des Nucleus paraventricularis das CRH (Corticotropin-Releasing-Hormon bzw. Corticoliberin) sowie TRH (Thyreoliberin) synthetisiert und in den hypophysären Portalkreislauf freigesetzt, sodass es in der Adenohypophyse wirken kann. ADH und CRH können in gleichen Zellen des Nucleus paraventricularis synthetisiert werden und wirken an Hypophysenzellen synergistisch, jedoch über verschiedene Wege. CRH aktiviert die Proteinkinase A, während ADH die Proteinkinase C aktiviert. Damit stimulieren sie die Freisetzung der POMC-Hormone.
Ferner ist der Nucleus paraventricularis an der homöostatischen Regulation von Hunger und Sättigung beteiligt.
um diese Funktion zu nutzen.