Cayennepfeffer
Synonyme: Chili, Peperoni, Guineapfeffer, Paprika, Capsici fructus, Fructus Capsici acer u.a.
Handelsnamen: Finalgon®CPD, Dolobene®Hot® u. a.
Englisch: cayenne pepper, cayenne
Definition
Als Cayennepfeffer werden im pharmazeutischen Sinne die getrockneten, reifen Früchte von Capsicum annuum und Capsicum frutescens (verschiedene Varietäten) aus der Gattung Paprika (Capsicum, Solanaceae) bezeichnet. Die Wirkstoffe werden in der Medizin zur Durchblutungsförderung als Rubefazientien eingesetzt.
Hintergrund
Paprikapflanzen sind bis zu 1 m hohe Halbsträucher, die in Lateinamerika beheimatet sind. In der Naturheilkunde finden die getrockneten, reifen Früchte Verwendung. Die Volksmedizin zählt Cayennepfeffer aufgrund seiner wärmenden Wirkung zu den warmen Pflanzen. Demgemäß kommt das Naturheilmittel gegen rheumatische und neuralgische Schmerzen sowie bei Muskelkater zum Einsatz.
Wirkstoffe
Zu den Hauptkomponenten gehören das Alkaloid Capsaicin, die Carotinoide Capsorubin und Capsanthin, Ascorbinsäure sowie Flavonoide. Die Scharfstoffe, u. a. Capsaicin, sind für die Schärfe verantwortlich, deren Klassifizierung nach der Scoville-Skala erfolgt. Gemäß dieser Skala beträgt der Schärfegrad von Cayennepfeffer 30.000 bis 50.000, der des reinen Capsaicins 16.000.000.
Wirkung
Dem Naturheilmittel werden u. a. analgetische, durchblutungsfördernde und schweißtreibende Eigenschaften zugeschrieben. Die Scharfstoffe bewirken eine verstärkte Durchblutung durch die Erregung von Wärme- und Schmerzrezeptoren. Außerdem werden Cayennepfeffer verdauungsanregende, anthelmintische und antibakterielle Wirkungen nachgesagt.
Indikationen
Cayennepfeffer wird traditionell im Rahmen der supportiven Therapie von Muskelschmerzen bzw. schmerzhaften Muskelverspannungen im Schulter-Arm- sowie Wirbelsäulen-Bereich verabreicht. Darüber hinaus kommt das Naturheilmittel zur Behandlung leichter Schmerzen im Fuß- bzw. Unterschenkel-Bereich bei Patienten mit diabetischer Polyneuropathie zum Einsatz.
Applikationsformen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- allergische Hautreaktionen: Reizungen, Pruritus, Brennen, Exanthem, Quaddeln, Kontaktallergien
- Bronchospasmen, Dyspnoe
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff bzw. Capsicumzubereitungen
- Asthma bronchiale
- Keuchhusten
- Säuglinge und Kinder aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund mangelnder Untersuchungen
Die Anwendung auf geschädigter Haut bzw. Schleimhaut, Ekzemen, offenen Wunden sowie an den Augen ist kontraindiziert.
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