von altgriechisch: νεῦρον ("neuron") - Nerv; ἄλγος ("algos") - Schmerz
Synonym: Nervenschmerz
Englisch: neuralgia
Als Neuralgie bezeichnet man Schmerzen im Versorgungsgebiet eines Nerven, welche als "ziehend-reißend" beschrieben werden. Ursächlich können Druck oder Dehnung des Nerves sein.
Wichtige Entstehungsmechanismen einer Neuralgie sind Durchblutungsstörungen des betroffenen Nerven, Schäden der Markscheide (Demyelinisierung) und neurophysiologische Störungen (Deafferenzierung).
Neuralgien werden meist nach dem betroffenen Nerven benannt. Beispiele sind:
Neuralgien sind therapeutisch anspruchsvoller als andere Schmerzformen, da sie nicht gut auf typische Analgetika ansprechen. Medikamentös werden deshalb häufig membranstabilsierende Antiepileptika (z.B. Pregabalin) und Antidepressiva eingesetzt.
Falls sich durch die Medikation die Schmerzen nicht kontrollieren lassen, ist eine (neuro)chirurgische Therapie notwendig. Ein mögliches Verfahren ist die periphere Nervenstimulation (SPNS), mit der die auslösenden Nervenfasern durch elektrische Impulse kontrolliert werden. Weitere Verfahren sind die mikrovaskuläre Dekompression und die selektive dorsale Rhizotomie (SDR).
Fachgebiete: Neurologie
Diese Seite wurde zuletzt am 21. Februar 2021 um 17:07 Uhr bearbeitet.
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