Intermediusneuralgie
Synonyme: Hunt-Neuralgie, Neuralgia geniculata (obsolet)
Definition
Die Intermediusneuralgie ist ein selten auftretender Nervenschmerz (Neuralgie), der im Versorgungsgebiet des Nervus intermedius auftritt. Sie ist durch kurze Schmerzattacken in der Tiefe des äußeren Gehörgangs charakterisiert. Die Erkrankung ist den Nervenkompressionssyndromen der hinteren Schädelgrube zuzuordnen.
Ist die Intermediusneuralgie von einer Fazialislähmung begleitet, spricht man von einem Ramsay-Hunt-Syndrom.
Ursachen
- mechanisch: Kompression des Nerven durch Nachbargefäße oder Tumoren
- infektiös: nach Herpes zoster
- multiple Sklerose (selten)
- idiopathisch
Auslöser
Der Schmerz kann durch Stimulation der Hinterwand des Gehörganges und/oder der periaurikulären Region getriggert werden.
Symptome
Die Intermediusneuralgie macht sich durch paroxysmale unilaterale Schmerzattacken im Versorgungsgebiet des Nervus intermedius bemerkbar. Sie lässt sich wie folgt charakterisieren:
- Schmerzlokalisation: Gehörgang, Ohrmuschel und um den Processus mastoideus. Gelegentlich kann das Schmerzmaximum im weichen Gaumen lokalisiert sein. Mögliche Ausstrahlung nach temporal und okzipital.
- Schmerzintensität: hoch
- Schmerzcharakter: stechend oder scharf
- Schmerzdauer: wenige Sekunden bis Minuten
Differentialdiagnose
- Neuralgien anderer Hirnnerven (Nervus trigeminus, Nervus glossopharyngeus)
Therapie
- neurochirurgische Dekompression des Nerven (mikrovaskuläre Dekompression)
- Schmerztherapie
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