Synonym: Nervus-IX-Neuralgie
Englisch: glossopharyngeal neuralgia
Eine Glossopharyngeusneuralgie bezeichnet eine seltene, schmerzhafte Affektion des N. IX. Sie ist durch attackenförmige Schmerzzustände im Rachen, Gaumen, der Tonsillengegend und dem Zungengrund gekennzeichnet.
Es kann zwischen einer primären, idiopathischen und einer sekundären, symptomatischen Glossopharyngeusneuralgie unterschieden werden. Sekundäre Formen weisen eine spezifische Krankheitsursache auf (Tumore, Angiome, Neurinome, Metastasen, Multiple Sklerose). Durch den pulsatilen Druck eines Blutgefäßes (Arteria vertebralis oder Arteria cerebelli posterior inferior) auf den Nerven kommt es zu Myelinschäden und Entmarkung der Nervenäste.
Trigger induzieren das Auftreten der plötzlichen Schmerzattacken. Mögliche Triggerfaktoren sind:
Die Diagnose kann durch Auslösung einer Attacke mit Spateldruck auf die Tonsillenregion relativ eindeutig gestellt werden. Als weiterer diagnostischer Hinweis gilt die Besserung der Beschwerden nach Injektion eines Lokalanästhetikums in die Tonsillenloge. Eine symptomatische, sekundäre Neuralgie sowie die Differentialdiagnosen müssen mit bildgebenden Verfahren (MRT, CT), Lumbalpunktion (bei Verdacht auf Multiple Sklerose) und ggf. HNO- und Zahnfachärztliche Unterschung ausgeschlossen werden.
Tags: Neuralgie
Fachgebiete: Neurologie
Diese Seite wurde zuletzt am 7. Februar 2014 um 17:54 Uhr bearbeitet.
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