Synonym: Harnleiter
Die Ureteren bzw. Harnleiter der Haussäugetiere zählen zu den harnableitenden Organen und verbinden die Nieren mit der Harnblase.
Die Harnleiter sind tierartlich verschieden lang, besitzen aber bei allen Tieren eine ähnliche Histologie. Der Ureter verläuft von der Niere ausgehend retroperitoneal nach kaudal und kann je nach Lage in drei Abschnitte unterteilt werden:
Dieser schrägverlaufende Harnleiterabschnitt hat funktionelle Aufgaben: bei Druckanstieg in der Harnblase aufgrund zunehmender Füllung wird auf diese Weise ein Zurückfließen des Harnes in den Harnleiter verhindert. Gleichzeitig wird ein weiteres Füllen der Harnblase gewährleistet, da durch peristaltische Kontraktionen der Harnleiterwand der Widerstand der Harnblase überwunden werden und der zufließende Harn somit in die Harnblase gelangen kann.
Aufgrund des Verlaufs werden die Uretern aus unterschiedlichen Stammgefäßen versorgt.
Neben den genannten Rami ureterici sind noch weitere Versorgungsäste möglich. Anatomische Varianten sind häufig. Die arterielle Versorgung sollte daher bei jedem Tier individuell betrachtet werden.
Der venöse Abfluss erfolgt über gleichnamige Venen, die allesamt in die Vena cava caudalis einmünden:
Die Lymphgefäße der Ureteren ziehen zu folgenden Lymphknoten:
Die Harnleiter sind vegetativ und sensibel innerviert. Die vegetativen Fasern entstammen dem Plexus coeliacus und dem Plexus pelvinus.
Die Wandschichtung der Ureteren gestaltet sich wie folgt:
Nachdem der Ureter am Hilus die Niere verlassen hat, zieht die Pars abdominalis in mehr oder weniger scharfem Bogen in Richtung Beckeneingang. Dabei verläuft er eher gerade retroperitoneal unter der inneren Lendenmuskulatur und überkreuzt dabei die von Aorta und Vena cava caudalis abgehenden Körperwandgefäße. Unmittelbar vor dem Ende der Lendenwirbelsäule schlägt der Ureter, der ab hier als Pars pelvina bezeichnet wird, in kurzem geschwungenem Verlauf auf die Harnblase zu. Dabei zieht er je nach Geschlecht an unterschiedlichen anatomischen Strukturen vorbei und erreicht letztendlich die Harnblase.
Bei Hunden (Zwergpudel, Husky, Foxterrier) tritt gelegentlich als Missbildung eine Kaudalverlagerung des Eintritts des Harnleiters hinter den Harnblasensphinkter auf. Diese als Ureterektopie bezeichnete Fehlbildung verursacht in den meisten Fällen Störungen im Harnverhaltevermögen (kongenitale Inkontinenz).
Fachgebiete: Anatomie, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 23. Mai 2018 um 21:23 Uhr bearbeitet.
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