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Otitis externa (Katze)

Synonym: Gehörgangsentzündung
Englisch: otitis externa

1. Definition

Als Otitis externa bezeichnet man eine Entzündung der Kutis (Epidermis und Dermis) und Subkutis (Unterhaut) des äußeren Gehörgangs (Meatus acusticus externus) bei der Katze.

2. Vorkommen

Katzen erkranken überdurchschnittlich häufig an Otitiden.

3. Ätiologie

Die Auslöser einer Otitis externa können in vier große Gruppen unterteilt werden, die sich häufig gegenseitig beeinflussen. Man unterscheidet zwischen

Faktor Ursache
Prädisponierend
Primär
Sekundär
Aufrechterhaltend

4. Pathogenese

Unabhängig vom Auslöser kommt es initial zu einer lokal begrenzten Reizung der oberflächlichen Hautschichten, die sich dann entzünden. Unbehandelt breitet sich der Prozess diffus aus und dringt vor allem in die tiefer liegenden Hautschichten (Subkutis) ein. Je nach Lokalisation kommt es dann zu einer Ausweitung der Entzündung in das umliegende Weichteilgewebe, wobei es auch zu einer Beteiligung des Trommelfells und der angrenzenden Knochen kommen kann.

5. Klinik

Je nachdem, welche Art der Otitis externa vorliegt, kommt es zu einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Juckreiz, zu vermehrtem Kopfschütteln und in manchen Fällen auch zu Kopfschiefhaltung sowie einem hängenden Ohr. Viele Tiere werden auch erst aufgrund eines Othämatoms vorstellig (durch vermehrtes Schütteln bedingt).

Bei einer Beteiligung des Innenohrs und der angrenzenden Gehirnnerven können auch neurologische Defizite beobachtet werden, u.a. Ataxie, Nystagmus, Horner-Syndrom.

6. Diagnose

Neben einer ausführlichen Anamnese (inkl. Futter- und Krankengeschichte) ist eine gründliche klinische Untersuchung notwendig, um Primärerkrankungen ausschließen zu können. Anschließend sind in Abhängigkeit von der klinischen Symptomatik folgende Untersuchungen indiziert:

Je nach Befund ist eine steril entnommene Tupferprobe sowie eine zytologische und kulturelle Befundung eines Abklatschpräparats bzw. eines Zerumenausstrichs notwendig.

7. Therapie

Die Therapie richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und den vorgefundenen Erregern. Man unterscheidet zwischen konservativen und chirurgischen Behandlungsoptionen.

Je nachdem welche Erreger gefunden werden, müssen Antiparasitika (z.B. Selamectin als Spot-on oder Ivermectin peroral bzw. Doramectin subkutan), Antimykotika (topisch oder systemisch, z.B. Miconazol oder Clotrimazol) bzw. Antibiotika (topisch und/oder systemisch, z.B. Polymyxin B oder Amoxicillin-Clavulansäure) angewendet werden. Auf dem Markt sind verschiedene Kombinationspräparate erhältlich - oftmals in Kombination mit Kortikosteroiden (z.B. Prednisolon).

Können die auslösenden Faktoren konservativ nicht behandelt werden oder ist die Erkrankung bereits soweit fortgeschritten, dass keine Aussicht mehr auf Heilung besteht, muss eine chirurgische Therapie durchgeführt werden. Hierfür stehen in den meisten Fällen zwei Operationstechniken zur Auswahl, die oftmals auch kombiniert durchgeführt werden:

8. Literatur

  • Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2019. Krankheiten der Katze. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-241649-9
  • Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9

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