Otoskopie
Englisch: otoscopy
Definition
Unter der Otoskopie versteht man die Untersuchung des äußeren Gehörgangs (Meatus acusticus externus) und des Trommelfells mittels eines Otoskops, Ohrendoskops oder Ohrmikroskops.
Äußerer Gehörgang
Bei Betrachtung des äußeren Gehörgangs beurteilt man u.a., ob der Gehörgang frei oder verlegt ist. Ferner achtet man auf Rötung, Schwellung oder Tumoren der Gehörgangswand sowie evtl. vorhandene Sekrete.
Häufige pathologische Befunde sind:
- Verlegung durch Cerumen oder Fremdkörper
- Sekretion: Sie kann durch eine Otitis externa oder eine Otitis media mit Trommelfellperforation entstehen. Bei eitriger Otitis media sieht man ein purulentes Sekret mit Trommelfellperforation, bei einer Grippeotitis ein blutig fingiertes Sekret.
Trommelfell
Bei Betrachtung des Trommelfells beurteilt man Intaktheit, Farbe, Transparenz und Reflexion. Das gesunde Trommelfell erscheint perlmuttgrau, glatt und spiegelnd. Es weist einen Lichtreflex im vorderen unteren Quadranten auf und stellt sich differenziert dar, d.h. Umbo und Stria mallearis sind sichtbar.
Häufige pathologische Befunde sind:
- Otitis media acuta: Sie macht sich durch starke Rötung, Schwellung und Vorwölbung des Trommelfells bemerkbar. Es ist kein Lichtreflex vorhanden, bei Spontanperforation des Trommelfells tritt Sekret in den äußeren Gehörgang.
- Paukenerguss: Durch fehlende Tubenbelüftung entsteht ein Unterdruck im Mittelohr, erkennbar an einer Einziehung des Trommelfells mit verkleinertem Winkel zwischen Hammergriff und Lichtreflex und Hervortreten des Hammergriffes. Im Mittelohr entsteht ein Erguss, das Trommelfell erscheint matt. Es liegt eine radiäre Gefäßzeichnung vor, häufig ist auch eine Ergusslinie zu erkennen.
- Trommelfellperforation: Defekt im Trommelfell, z.B. nach Spontanperforation im Rahmen einer Otitis media. Bei der Untersuchung werden die Lokalisation (zentral, randständig) sowie die Größe und Form der Perforation beschrieben.
3D-Modell
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