Polyp
von altgriechisch: πολύπους ("polypous") - Vielfüßler
Englisch: polyp
Definition
Polypen sind umschriebene, makroskopisch sichtbare Aufwerfungen der Mukosa, die sich gestielt oder breitbasig in das Lumen eines Hohlorgans vorwölben.
Hintergrund
Die Beschreibung eines Schleimhauttumors als "Polyp" sagt nichts über seine Dignität aus. Sie kann nur durch eine histopathologische Untersuchung entnommenen Gewebematerials bestimmt werden.
Systematik
Polypen lassen sich nach verschiedenen Aspekten einteilen. Ein grober Überblick über die Systematik der Polypen ist im Folgenden dargestellt.
...nach histologischer Beschaffenheit
- Angiomatöse Polypen
- Lipomatöse Polypen
- Hyperplastische Polypen
- Granulationspolypen
- Hamartomatöse Polypen (z.B. juveniler Polyp, Peutz-Jeghers-Polyp)
- Neoplastische Polypen (z.B. adenomatöser Polyp)
- Sessile serratierte Läsion
...nach Morphologie
- Tubuläre Polypen
- Villöse Polypen
- Gemischte tubulovillöse Polypen
...nach Lokalisation
Andere Begriffsverwendungen
Des Weiteren können sich bei entzündlichen Prozessen des Magen-Darm-Traktes (vor allem im Kolon) sogenannte Pseudopolypen manifestieren.
Im umgangssprachlichen Gebrauch werden vor allem Hyperplasien der Rachenmandel (Adenoide Vegetationen) als Polypen bezeichnet.
In der Biologie wird ein Entwicklungsstadium von bestimmten Organismen (z.B. Nesseltiere) als Polyp bezeichnet.