Horner-Syndrom
nach dem schweizer Ophthalmologen Johann F. Horner (1831 bis 1886)
Synonyme: Horner-Trias, Horner-Komplex, Horner-Symptomenkomplex, okulopupilläres Syndrom
Englisch: Horner's syndrome
Definition
Das Horner-Syndrom ist ein Symptomenkomplex aus Miosis, Ptosis und Enophthalmus (genauer Pseudoenophthalmus), der verschiedene Ursachen haben kann.
Ätiologie
Ursächlich für das Horner-Syndrom können u.a. folgende Erkrankungen bzw. Störungen sein:
Pathogenese
Das Horner-Syndrom entsteht üblicherweise durch Lähmung der durch den Sympathikus innervierten glatten Augenmuskulatur. Ursachen hierfür können neben Traumata vor allem Infarkte des Hirnstammes, Pancoast-Tumoren oder eine andere Schädigung des Ganglion stellatum sein.
Pathophysiologie
Die Pupillenweite hängt im Wesentlichen von der Aktivität der parasympathischen Fasern ab. Bei Erregung der parasympathischen Fasern verengt sich die Pupille (Miosis), bei deren Blockade dilatiert sie (Mydriasis). Ist der Parasympathikus blockiert, so bestimmt der Sympathikotonus die maximal mögliche Pupillenweite. Bei einer Blockade des Sympathikus im Ganglion stellatum verengen sich daher die Pupille und die Lidspalte, aber der Pupillenreflex bleibt intakt.
Symptome
Das Horner-Syndrom ist durch die drei folgenden Symptome definiert:
- Miosis: Ausfall des Musculus dilatator pupillae
- Ptosis: Ausfall des Musculus tarsalis superior
- Enophthalmus bzw. Pseudoenophthalmus: ggf. Ausfall des Musculus orbitalis
Neuere Quellen bezeichnen den Enophthalmus als Artefakt, wegen der vorliegenden Ptosis wirke demnach der Bulbus nur zurückgesunken.
Diagnostik
Die Diagnostik erfolgt üblicherweise durch Blickdiagnostik sowie durch Beobachtung nach Gabe bestimmter Pharmaka (Kokain-Äquivalente), bei der es üblicherweise zu einer fehlenden oder abgeschwächten Mydriasis kommt.