Synonyme: Pupillenlichtreflex, Lichtreflex, Lichtreaktion
Englisch: pupillary light reflex
Unter dem Pupillenreflex versteht man die polysynaptische reflektorische Anpassung der Pupillenweite an unterschiedliche Lichtverhältnisse.
Die Photosensoren der Retina nehmen Licht wahr. Die gamma-Zellen leiten die Information über den Nervus opticus in die Area praetectalis, in der die Fasern verschaltet werden. Von der prätektalen Region zieht die Information zum parasympathischen Edinger-Westphal-Kern und zum ziliospinalen Zentrum im Rückenmark.
Vom parasympathischen Kern gelangt die Information zum Ganglion ciliare, wo sie noch einmal verschaltet wird. Die weiterführenden Fasern innervieren den Musculus sphincter pupillae, durch den es bei Lichteinfall zu einer Verengung der Pupille (Miosis) kommt.
Bei Beleuchtung eines Auges mittels Lampe verengt sich die Pupille der beleuchteten Seite (direkte Pupillenreaktion) als auch die Pupille der kontralateralen Seite (konsensuelle Pupillenreaktion). Der Grund hierfür liegt im Verlauf der Opticusfasern, die teilweise auf die Gegenseite kreuzen.
Die Information vom ziliospinalen Zentrum wird im Ganglion cervicale superius noch einmal verschaltet. Von dort kann der Musculus dilatator pupillae aktiviert werden, der zu einer Weitstellung der Pupille (Mydriasis) führt.
Bei einer Störung des afferenten Schenkels (z.B. bei einer Schädigung des Sehnerven) fällt die direkte Pupillenreaktion aus, wenn man in das betroffene Auge leuchtet. Bei Beleuchtung des gesunden Auges können sich jedoch die Pupillen beider Augen verengen.
Bei einer Störung des efferenten Schenkels (z.B. durch Ausfall des Nervus oculomotorius) kann auf dem betroffenen Auge keine Pupillenverengung mehr ausgelöst werden.
Siehe auch: Bechterew-Pupillenreflex
Tags: Auge, Hell-Dunkel-Adaption, Sehstörung
Fachgebiete: Augenheilkunde
Diese Seite wurde zuletzt am 27. Oktober 2017 um 14:38 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.