Wirbelsäulentrauma
Synonym: Wirbelsäulenverletzung
Definition
Ein Wirbelsäulentrauma ist eine Verletzung der knöchernen Wirbelsäule, im weiteren Sinn auch der angrenzenden Weichteile (Muskel, Sehnen, Nerven).
Lokalisation
Ursachen
Wirbelsäulenverletzungen entstehen meist durch Unfälle mit starker Gewalteinwirkung, z.B. Autounfälle, Sportunfälle oder Stürze aus großer Höhe. Die drei primären Verletzungsmodi sind Kompression, Distraktion und Rotation.
Einteilung
Neben Kontusionen und Distorsionen von Wirbelsäuleabschnitten sind klinisch vor allem Frakturen von Bedeutung. Man unterschiedet dabei 3 verschiedene Arten von Wirbelsäulenfrakturen:
- Typ A - Kompressionsfraktur: Verletzung der vorderen Anteile der Wirbelsäulenknochen durch Kompression
- Typ B - Distraktionsfraktur: Verletzung der vorderer und/oder hinteren Anteile durch Distraktion
- Typ C - Rotationsfraktur: Verletzung der vorderen und hinteren Wirbelsäulenanteile durch Rotation
Klinik
- Schwellung
- Hämatom
- Rückenschmerzen
- Bewegungseinschränkung bzw. -unfähigkeit
Bei Verletzung von Nerven zusätzlich:
Aufgrund der engen topografischen Beziehung zwischen der knöchernen Wirbelsäule und dem Rückenmark bzw. den austretenden Spinalnerven besteht bei einem Wirbelsäulentrauma immer der Verdacht auf eine gleichzeitige Nervenschädigung incl. der damit verbundenen neurologischen Ausfälle.
Diagnose
- Röntgenaufnahmen der gesamten Wirbelsäule in zwei Ebenen
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Ausführliche neurologische Untersuchung
Therapie
Konservativ
- Leichte Verletzungen, Verstauchungen und Stauchungen: Ruhigstellung und physikalische Maßnahmen wie Wärme- oder Kälteanwendungen
Operativ
- Absolute Indikation bei neurologischen Störungen.
- Falls möglich, kommen minimal-invasive Verfahren (Perkutaner Fixateur) zur Anwendung.
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