MRT (Fuß und Sprunggelenk)
Definition
Die MRT des Fußes und Sprunggelenks ist eine Untersuchung des Vor- und Mittelfußes sowie des Sprunggelenks mittels Magnetresonanztomographie.
Indikationen
- Osteochondrale Läsionen, Osteochondrosis dissecans, Osteonekrosen
- Apo- und Epiphysitis
- Stressfrakturen
- Knochenmarködemsyndrom des Fußes, transiente Osteoporose
- Osteomyelitis
- Schienbeinkantensyndrom (Shin-Splint-Syndrom)
- (kindliche) Frakturen
- tarsale Koalitionen
- Knorpelmissbildungen
- Sehnenerkrankungen (z.B. Achillessehnenruptur, Tendinopathie, Achillodynie)
- Lisfranc-Verletzung
- Sinus-tarsi-Syndrom
- Impingementsyndrome am oberen Sprunggelenk (OSG)
- Aponeurosis plantaris (Plantarfasziitis, Plantarfibromatose)
- Kompressionssyndrome (z.B. Tarsaltunnelsyndrome, Morton-Neurom)
- Arthrose, Arthritis
- diabetisches Fußsyndrom
- Bursitis, Fersensporn, Haglund-Exostose
- Tumoren (Synovialzysten, Xanthome, Lipome, Knochentumore)
Lagerung
Bei der Lagerung in Rückenlage wird der Fuß in einer Gelenkspule fixiert, wobei auf eine Spitzfußstellung geachtet werden muss, um ein Magic-Angle-Artefakt im Bereich der knöchelumgreifenden Sehnen zu verhindern. Bei Untersuchung der Achillessehne und der Plantaraponeurose sollte das obere Sprunggelenk jedoch auf 90° anguliert werden, damit die Sehnen möglichst gestreckt sind.
Die Lagerung in Bauchlage wird häufig zur Untersuchung des Vorfußes (v.a. bei Morton-Neurom) angewendet.
MRT-Sequenzen
Die Auswahl der MRT-Sequenzen unterscheidet sich je nach Anamnese und klinischem Bild des Patienten. Typische Sequenzprotokolle für die Untersuchung des Sprunggelenks, Mittelfußes oder Vorfußes beinhalten:
- fettunterdrückte, flüssigkeitssensitive Sequenzen (z.B. PD-FS, T2-Dixon, STIR): meist in sagittaler und koronarer Orientierung. Beurteilung des Kapsel-Band-Apparates und der Spongiosastruktur, Erkennen von Knochenmarködemen und erste Einschätzung von Gelenkergüssen und synovialen Flüssigkeitsansammlungen.
- T2w-Sequenzen: meist in axialer Orientierung. Weitere Beurteilung der Anatomie und Pathologie (z.B. Kapsel-Band-Apparat, Nervus suralis, Nervus plantaris medialis, Frakturen, Tumoren).
- T1w-Sequenzen: Beurteilung des Knochenmarks, Einschätzung der Spongiosastruktur, Erkennen von kleinen Osteophyten und Morton-Neurom, Qualität der Fußmuskulatur
- ggf. T1w-FS nach Gabe von Kontrastmittel (KM): v.a. bei chronischen Beschwerden. Beispielsweise notwendig bei der Differenzierung von fibrovaskulärem Aktivierungsgewebe, Synovialitis und entzündlichem Pannusgewebe gegenüber funktionellen Gelenkergüssen oder blander Flüssigkeit in Sehnenscheiden. Nicht nötig bei akuten Verletzungen, Arthrose oder Ermüdungsfrakturen.
- ggf. Metallartefakt-unterdrückende Sequenzen: bei Osteosynthesematerial
- ggf. 3D-Sequenzen (z.B. 3D-DESS): keine routinemäßige Anwendung
- ggf. MR-Angiographie mit intravenöser KM-Gabe (z.B. TWIST): bei gefäßreichen Tumoren oder Gefäßmalformationen zur präoperativen Planung, beim diabetischen Fußsyndrom zur Darstellung der versorgenden Arterien oder zur besseren Differenzierung entzündlicher Veränderungen
Im Folgenden werden mögliche Sequenzprotokolle ausgelistet:[1]
Sprunggelenk
Bei der Untersuchung des Sprunggelenks erfolgt die korrekte Achsenausrichtung der Schichtebenen wie folgt:
- koronar: senkrecht zur Trochlea tali
- axial: senkrecht zu koronar (parallel zum OSG entlang des Ligamentum tibiofibulare anterius)
- sagittal: parallel zur Tibiaschaftachse
- Syndesmosenkippung: schräg-axial parallel zu den Fasern der vorderen Syndesmose
- Sehnenkippung: schräg-axial orthogonal zum Verlauf der knöchelumgreifenden Sehnen
Typische Sequenzprotokolle für die Untersuchung des Sprunggelenks sind:
Sequenz | Kommentar |
---|---|
PD-FS sagittal |
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PD-FS koronar |
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T1 koronar |
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T2 axial |
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PD-FS schräg axial |
|
PD-FS schräg axial |
|
T1-FS nach KM sagittal |
|
T1-FS nach KM schräg axial |
|
Mittelfuß
Bei der Untersuchung des Mittelfußes erfolgt die korrekte Achsenausrichtung der Schichtebenen wie folgt:
- sagittal: entlang der Längsachse des Metatarsale II (oder der betroffenen Metatarsalia)
- koronar: senkrecht zu sagittal
- axial: rechtwinklig auf das Metatarsale II (möglichst axial durch das Metatarsophalangealgelenk II) anguliert
Typische Sequenzprotokolle für die Untersuchung des Mittelfußes sind:
Sequenz | Kommentar |
---|---|
PD-FS sagittal | |
PD-FS koronar |
|
PD-FS axial |
|
T1 koronar |
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STIR cor |
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T1-FS nach KM koronar |
|
T1-FS nach KM schräg axial |
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Die Kontrastmittelgabe wird z.B. bei Nervenkompressionen oder Aktivierung des Lisfranc-Ligaments empfohlen. Bei einer Lisfranc-Arthrose oder einer Stressfraktur ist keine Kontrastmittelgabe notwendig.
Vorfuß
Bei der Untersuchung des Vorfußes erfolgt die korrekte Achsenausrichtung der Schichtebenen wie bei der Untersuchung des Mittelfußes.
Typische Sequenzprotokolle für die Untersuchung des Vorfußes sind:
Sequenz | Kommentar |
---|---|
PD-FS sagittal |
|
PD-FS koronar |
|
T1 axial |
|
T1 koronar |
|
PD-FS axial |
|
T1-FS nach KM koronar |
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T1-FS nach KM schräg axial |
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Achillessehne
Typische Sequenzprotokolle für die Untersuchung der Achillessehne sind:
Sequenz | Kommentar |
---|---|
PD-FS sagittal |
|
T1 sagittal |
|
PD-FS axial |
|
T2 axial |
|
T1-FS nach KM sagittal |
|
T1-FS nach KM schräg axial |
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Quellen
- ↑ Szeimies U. How I do it – MRT des Fußes und Sprunggelenks. Radiologie up2date 2021; 21(03): 201 - 208. doi:10.1055/a-1382-7176
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