Epcoritamab-bysp
Handelsname: Epkinly® (USA), Tepkinly® (EU)
Synonym: Epcoritamab
Englisch: epcoritamab-bysp
Definition
Epcoritamab-bysp ist ein bispezifischer Antikörper, der zu Behandlung des rezidivierten oder refraktären diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) eingesetzt wird.
Wirkmechanismus
Epcoritamab-bysp ist ein bispezifischer Antikörper, der gleichzeitg an CD3 auf T-Lymphozyten und an CD20 auf B-Zellen bindet. Auf diese Weise wird die zytotoxische Aktivität der T-Zellen auf die Lymphomzellen gelenkt.
Pharmakokinetik
Das Verteilungsvolumen beträgt 8,27 Liter. Die Eliminationshalbwertszeit ist konzentrationsabhängig und beträgt etwa 22 bis 25 Tage.[1][2]
Indikation
- Drittlinientherapie des DLBCL
Darreichungsform und Dosierung
Epcoritamab-bysp ist als Konzentrat zur Herstellung einer Injektionslösung verfügbar. Die Injektion erfolgt subkutan.
Die Dosis wird im ersten Zyklus auftritriert. Ein Zyklus dauert vier Wochen. Die Gabe des Arzneimittels erfolgt einmal pro Woche an den Tagen 1, 8, 15 und 22 eines jeden Zyklus. Die erste Dosis des ersten Zyklus umfasst 0,16 mg, die zweite Dosis 0,8 mg und alle folgenden Dosen 48 mg. Ab Zyklus 4 erfolgt die Gabe des Arzneistoffs alle zwei Wochen; ab Zyklus 10 alle vier Wochen.
Für den Fall, dass ein Zytokinfreisetzungssyndrom auftritt, sollte eine Dosis Tocilizumab zur Verfügung stehen. Die übliche Prämedikation besteht aus einem Glukokortikoid, einem Antihistaminikum und einem Antipyretikum. Falls nicht tolerierbare Nebenwirkungen auftreten, sollte das Medikament vollständig abgesetzt werden.[1]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
- Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS): Symptome sind Pyrexie, Hypotonie, Hypoxie, Schüttelfrost, Tachykardie, Kopfschmerzen und Dyspnoe. CRS ist eine potentiell tödliche Nebenwirkung; wenn es auftritt, ist die Anwendung von Epcoritamab-bysp zu pausieren.
- Immunzellassoziiertes Neurotoxizitätssyndrom (ICANS): Symptome dieser potenziell tödlichen Nebenwirkung sind Aphasie, Bewusstseinsstörungen, kognitive Beeinträchtigungen, motorische Schwäche, Krampfanfälle und zerebrale Ödeme. Wegen des CRS und ICANS sind Patienten, die zum ersten Mal eine Behandlung mit Epcoritamab-bysp erhalten, stationär auf diese Nebenwirkungen hin zu überwachen.
- Tumorlysesyndrom
- Tumor-Flare-Reaktion
- erhöhte Infektneigung, v. a. Infekte der oberen Atemwege, Pneumonien
- Fatigue
- Fieber
- Abdominalschmerz
- Nausea
- Diarrhö
- Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie, Lymphopenie, febrile Neutropenie
- Hypophosphatämie, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Hyponatriämie
- Herzrhythmusstörungen
- Pleuraerguss
- Ausschlag, Pruritus
- erhöhte Leberwerte: ALT, AST
Wechselwirkungen
Epcoritamab kann die Konzentration von Interleukinen erhöhen, was wiederum die Aktivität von CYP450-Enzymen reduzieren kann. Deshalb können die Plasmaspiegel gleichzeitig verabreichter Medikamente, die Substrate von CYP450-Enzymen sind, verändert sein.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
Zulassung
Epcoritamab-bysp wurde in den USA durch die FDA im Mai 2023 zugelassen und in der EU als Epcoritamab im September 2023.
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