CD20
Definition
Das B-Lymphozyten-Antigen CD20 ist ein glykosyliertes Phosphoprotein, das auf der Membranoberfläche von B-Zellen exprimiert wird. Die Expression beginnt mit der pro-B-Zelle und nimmt mit fortschreitender Zellreifung zu.
Funktion
CD20 hat keinen natürlichen Liganden. Über seine genaue Funktion gibt es bislang (2015) nur Theorien. Seine generelle Funktion ist es, eine optimale Immunantwort der B-Zelle zu ermöglichen - vor allem gegenüber T-Zell-unabhängigen Antigenen.
Expression
Mit Ausnahme des ersten und letzten Entwicklungsstadiums wird CD20 in allen Stadien der B-Zell-Entwicklung exprimiert. Es lässt sich von den späten Pro-B-Zellen bis hin zu den Gedächtniszellen nachweisen, jedoch nicht auf frühen Pro-B-Zellen oder Plasmazellen. Ebenso wird es bei einer Reihe von malignen Erkrankungen des blutbildenen Systems exprimiert, u.a. bei B-Zell-Lymphomen, Haarzellleukämie und Chronischer lymphatischer Leukämie (CLL).
Klinik
Die Anwesenheit von CD20 kann in histologischen Präparaten mit Hilfe der Immunhistochemie nachgewiesen werden. Das Antigen ist bei der Differentialdiagnose von B-Zell-Lymphomen und Leukämien hilfreich. CD20 ist bei fast allen B-Zell-Neoplasien präsent und fehlt bei den morphologisch ähnlichen T-Zell-Lymphomen. CD20-positive Zellen werden darüber hinaus manchmal bei Hodgkin-Lymphomen, multiplen Myelomen und Thymomen gefunden. Das Vorhandensein oder Fehlen von CD20 hat aber keinen prognostischen Wert.
Pharmakologie
CD20 ist bei der Therapie von B-Zell-Lymphomen und Leukämien das Zielmolekül monoklonaler Antikörpern wie Rituximab, Ofatumumab, Obinutuzumab, Ibritumomab-Tiuxetan und Tositumomab.