Cefaclor
Handelsnamen: Cefaclor-CT u.a.
Synonyme: Cefaclorum u.a.
Englisch: Cefaclor
Definition
Cefaclor ist ein Cephalosporin der 2. Generation und wird im Rahmen der Therapie von akuten und chronischen bakteriellen Infektionen verabreicht.
Chemie
Cefaclor hat die Summenformel C15H14ClN3O4S und eine molare Masse von 367,81 g/mol.
Indikationen
Cefaclor ist ein weit verbreitetes Antibiotikum in der Pädiatrie und wird als Alternative zu Penicillin gegen Infektionen der oberen Atemwege verschrieben.
Indikationen sind:
- Infektionen der oberen und unteren Atemwege
- Hals-Nasen-Ohren-Infektionen wie
Darüber hinaus kann das Arzneimittel bei folgenden bakteriellen Infektionskrankheiten indiziert sein:
- Harnwegsinfektionen, Blasenentzündung, Niereninfektion
- Hautinfektionen, Weichteilgewebsentzündungen
- Gonorrhoe (zur Therapie zugelassen, aufgrund der hohen Resistenzrate in Leitlinien aber nicht mehr empfohlen)
Anwendungsformen
Das Arzneimittel wird als Hartkapsel, Brausetablette, Trockensaft und Pulver bzw. Granulat zur Herstellung einer Suspension verwendet.
Pharmakokinetik
Cefaclor wird unabhängig von der Nahrungsaufnahme gut resorbiert und zeichnet sich so durch eine hohe Bioverfügbarkeit aus. Der Wirkstoff wird zu 15 bis 40% metabolisiert. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich 50 Minuten. Der Arzneistoff wird renal eliminiert.
Wirkmechanismus
Die bakterizide Wirkung von Cefaclor beruht auf der Störung der Zellwandsynthese der grampositiven und gramnegativen Bakterien. Cefaclor besitzt eine weit gehende Stabilität gegenüber Penicillinasen grampositiver Bakterien. Die Stabilität gegenüber Plasmid-codierten Betalaktamasen, sowie Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum (ESBL) ist jedoch gering.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Überempfindlichkeit: Fieber, anaphylaktischer Schock, Schwellungen, Angioödeme, Urtikaria
- Hautreaktionen: Juckreiz, Hautausschlag, Hautrötung, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom
- Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung, Hepatitis
- hämolytische Anämie, Leukopenie, Eosinophilie, Thrombozytopenie, Agranulozytose
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Clostridium-difficile assoziierte Diarrhöe
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder anderen Antibiotika
- Einsatz bei Frühgeborenen (unzureichende Erfahrung)
- Penicillinüberempfindlichkeit (relative Kontraindikation, da Kreuzallergie möglich)
Cefaclor kann in der Schwangerschaft bei entsprechender Indikation angewendet werden. Während der Stillzeit ist die Anwendung in der Regel möglich, der Säugling sollte jedoch auf gastrointestinale Nebenwirkungen und Soor überwacht werden.
Quellen
- Gelbe Liste: Cefaclor. Zuletzt abgerufen am 22.12.2025