Synonym: Clostridium-difficile-Infektion
Abkürzung: CDAD
Die Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö, kurz CDAD, ist eine Durchfallerkrankung (Diarrhö), die durch den Erreger Clostridium difficile hervorgerufen wird. Die Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö tritt meist als eine Form der Antibiotika-assoziierten Diarrhö auf, darf aber nicht mit ihr gleich gesetzt werden.
Die Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö entwickelt sich meist auf dem Boden einer Nosokomialinfektion mit virulenten Keimen, die durch eine Antibiotikatherapie gebahnt wird. Risikofaktoren sind unter anderem:
Es kommen auch Fälle ohne typische Anamnese vor. Dies wird auf die Zunahme virulenterer Clostridien-Stämme zurückgeführt, z. B. Ribotyp O27.
Die CDAD manifestiert sich als wässrige Diarrhö mit krampfartigen Schmerzen im Unterbauch und erhöhter Körpertemperatur (Fieber).
In 10-20% der CDAD-Fälle ist eine pseudomembranöse Colitis nachweisbar. Ohne aggressive Therapie kann es zu einem toxischen Megakolon mit Organperforation und Multiorganversagen kommen. Die Letalität wird mit 5-10% angegeben.
Der Nachweis von Clostridium-difficile-Toxin im Stuhl ist nur mäßig sensitiv. Als Suchtest wird derzeit Clostridium-difficile-spezifische Glutamatdehydrogenase im Stuhl empfohlen. Als Bestätigungsteste stehen kulturelle und molekulargenetische Verfahren zur Verfügung.
Endoskopisch sind ggf. Pseudomembranen nachweisbar - sie können jedoch auch fehlen.
Eine Clostridium-difficile-Infektion mit schwerem klinischem Verlauf ist meldepflichtig nach §6 Infektionsschutzgesetz. Als Indikatoren eines schweren klinischen Verlaufes gelten unter anderem Krankenhauseinweisung, Notwendigkeit einer Intensivtherapie oder Operation sowie der Tod.
Fachgebiete: Gastroenterologie, Hygiene
Diese Seite wurde zuletzt am 25. Mai 2016 um 10:45 Uhr bearbeitet.
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