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Toxocara

von griechisch: toxon - Bogen, kara - Kopf
Englisch: toxocara

1. Definition

Als Toxocara bezeichnet man eine Gattung innerhalb Nematoden, die zur Familie Ascarididae gehört.

2. Taxonomie

3. Erreger

Toxocara-Arten sind bis zu 19 cm lange Nematoden, die weltweit gehäuft bei Fleischfressern parasitieren. Sie befallen bevorzugt den Dünndarm und führen zur sogennanten Toxocarose des Hundes, der Katze und zur Toxocariasis des Menschen.

Zu den wichtigsten Vertretern gehören Toxocara canis, Toxocara cati, Toxocara malaysiensis und Toxocara vitulorum.

4. Entwicklung

Der Entwicklungszyklus beginnt, wenn die Endwirte die Parasiteneier mit dem Kot ausscheiden. In der Umwelt entwickeln sich diese dann zur infektiösen Drittlarve (L3), die sich noch im Ei befindet. Die weiteren Entwicklungsschritte sind an den Infektionsweg geknüpft:

Die vertikale Übertragung setzt eine somatische Wanderung der Larven oder ein Resorvoir hypobiotischer Larven in der Hündin voraus. Der pränatale Infektionsweg ist von zentraler epidemiologischer Bedeutung, da pränatal infizierte Welpen bereits im Alter von 3 Wochen große Mengen an Toxocara-Eier im Kot ausscheiden können. Auf diese Weise führen sie zu einer starken Kontamination der Umwelt.

5. Klinik

Ein massiver Toxocara-Befall führt sowohl bei Hunde- als auch Katzenwelpen zu Erbrechen, Gastroenteritis, Durchfall und verzögerter Entwicklung. In seltenen Fällen können erkrankte, geschwächte Jungtiere an der Parasitose versterben.

6. Bedeutung für den Menschen

Larvenhaltige Eier von Toxocara canis und Toxocara cati sind sowohl für zahlreiche Haussäugetiere (z.B. Schweine, Affen, Nagetiere), als auch für den Menschen infektiös. In diesen Zwischenwirten erfolgt eine somatische Wanderung der Drittlarven in verschiedene Organe (u.a. Lunge, Leber, Muskulatur, ZNS, Auge). Die Infektion persistiert oftmals über viele Jahre.

Beim Menschen verursachen die Wanderlarven verschiedene Formen der Larva migrans (visceralis und ocularis).

7. Therapie

Die Bekämpfung einer Toxocarose erfolgt durch eine strategische Behandlung mit Benzimidazol-Verbindungen, Pyrantel oder makrozyklischen Laktonen. Zusätzlich sind strenge Hygienemaßnahmen (z.B. Dampfstrahlreinigung und anschließendes Auftrocknen der Flächen) unverzichtbar, um eine weitere Verbreitung zu unterbinden.

8. Literatur

  • Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.

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