Perindopril
Synonym: Perindopril Arginin
Handelsnamen: Coversum® u.a.
Englisch: Perindopril
Definition
Perindopril ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der ACE-Hemmer und wird als Antihypertensivum eingesetzt.
Indikationen
Sowohl die Herzinsuffizienz als auch die arterielle Hypertonie stellen geeignete Indikationen für einen Behandlung mit Perindopril dar.
Allgemeines
Der Wirkstoff wird oral eingenommen. Perindopril weist eine Bioverfügbarkeit von 24% auf. Es liegt im Blut zu 20% an Plasmaproteine gebunden vor und wird renal metabolisiert. Hierbei beträgt die Plasmahalbwertszeit des Arzneistoffes selbst durchschnittlich eine Stunde, die des aktiven Hauptmetaboliten Perindoprilat bis zu 17 Stunden.
Wirkmechanismus
Als ACE-Hemmer bindet und blockiert Perindopril das Enzym ACE (Angiotensin converting enzyme), das Angiotensin I zu Angiotensin II katalysiert. Letzteres wirkt vor allem hypertensiv, so dass der Eingriff in diesen Schritt den antihypertensiven Mechanismus von Perindopril erklärt.
Nebenwirkungen
Folgende Nebenwirkungen kommen sehr häufig (≥ 1/10) bzw. häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) vor:[1]
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Parästhesie
- Verwirrtheit
- Tinnitus
- Sehstörungen
- Hypotonie
- ACE-Hemmer-Husten
- Dyspnoe
- gastrointestinale Nebenwirkungen: Bauchschmerzen, Obstipation, Diarrhö, Dyspepsie, Übelkeit, Erbrechen
- Geschmacksstörungen
- Pruritus, Ausschlag (gelegentlich bis hin zum Angioödem)
- Muskelkrämpfe
Sehr seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen sind u.a. Veränderungen des Blutbilds (Leukopenie, Thrombopenie, Agranulozytose), Arrhythmien, eine Pankreatitis, eine Hepatitis sowie ein akutes Nierenversagen.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen Perindopril bzw. einen sonstigen Bestandteil
- vorheriges Angioödem in Verbindung mit vorheriger ACE-Hemmer-Therapie
- hereditäres oder idiopathisches Angioödem
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Kombination mit Aliskiren bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion
Warnhinweise
- keine Kombination mit ACE-Hemmern, AT1-Rezeptorantagonisten, anderen RAAS-Hemmern oder Lithium
- Vorsicht bei der Kombination mit DPP-4-Inhibitoren und mTOR-Inhibitoren (erhöhtes Risiko eines Angioödems)
- Nutzen-Risiko-Abwägung bei neuer instabiler Angina pectoris innerhalb des ersten Monats nach Beginn der Behandlung mit Perindopril
- Vorsicht bei schwerer Herzinsuffizienz oder zerebrovaskulären Erkrankungen (erhöhtes Risiko einer symptomatischen Hypotonie)
- Vorsicht bei Mitralklappenstenose und Ausflussobstruktion des linken Ventrikels (z.B. Aortenstenose, hypertrophe Kardiomyopathie)
- Dosisanpassung bei Nierenschädigung
- erhöhtes Risiko einer Hyperkaliämie bei Patienten mit Niereninsuffizienz, höherem Alter, Diabetes mellitus und gleichzeitiger Einnahme von kaliumsparenden Diuretika
- primärer Hyperaldosteronismus
Quellen
- ↑ Fachinformation Perindopril, abgerufen am 03.12.2019
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