Englisch: ACE inhibitor-induced cough
ACE-Hemmer-Husten ist eine mögliche Nebenwirkung der Therapie mit ACE-Hemmern. Die betroffenen Patienten leiden unter einem trockenen Hustenreiz in Folge von Bronchospasmen. Diese Hustenform gehört zum so genannten medikamenteninduzierten Husten.
ACE-Hemmer - beispielsweise der Arzneistoff Ramipril - hemmen das Enzym Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE), welches das Prohormon Angiotensin I mittels Proteolyse in das biologisch aktive Angiotensin II umwandelt.
Eine weitere Funktion des ACE ist allerdings die einer Peptidyl-Kininase (Kininase II), die das vasodilatorische Gewebshormon Bradykinin in der Regel spaltet und somit inaktiviert. Mit der Gabe von ACE-Hemmern hemmt man also auch die Inaktivierung des Gewebshormons Bradykinin, dessen Wirkungsmechanismen denen des Histamins sehr ähnlich sind.
Nach der Bindung an den B2-Bradykinin-Rezeptor auf Endothelzellen kommt es über einen Anstieg des intrazellulären Kalziumspiegels zu einer Relaxation der glatten Gefäßmuskelzellen. Nicht-vaskuläre glatte Muskelzellen hingegen kontrahieren unter der Wirkung von Bradykinin.
Da die Gabe von ACE-Hemmern auch die Hemmung der Bradykinin-abbauenden Kininasen zur Folge hat, kann es durch übermäßige Aktivität des Bradykinins zu Bronchospasmen kommen, bei denen die betroffenen Patienten unter einem starken Hustenreiz leiden. In diesem Fall muss das Medikament abgesetzt werden.
Tags: ACE-Hemmer, Husten
Fachgebiete: Biochemie, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 25. September 2017 um 19:29 Uhr bearbeitet.
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