Patientenlagerung
Definition
Als Patientenlagerung bezeichnet man die unterschiedlichen Körperpositionen, in welche ein Patient gelagert werden kann. Je nach Operation, Intervention oder Intention sind unterschiedliche Lagerungen notwendig. Die Patientenlagerung ist sowohl im Rahmen von diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen als auch im Bereich der Krankenpflege von Bedeutung.
Lagerungspositionen
- Rückenlagerung (Rückenlage): z.B. bei Laparotomie, Thyreoidektomie oder Operationen der Mamma
- Bauchlagerung (Bauchlage): Eingriffe an Rücken, Wirbelsäule und Os sacrum, ARDS, Beatmungsstörungen
- Seitenlagerung (Seitenlage)
- Oberkörperhochlagerung
- Lagerung in Neutralstellung (LiN)
- Halbsitzende Lagerung (Beach-Chair-Position)
- Trendelenburg-Lagerung: Operationen der Harnblase, gynäkologische Operationen
- Anti-Trendelenburg-Lagerung: Lebereingriffe, Zwerchfelleingriffe, Intubation, Pneumonie- und Aspirationsprophylaxe
- Steinschnittlage: Urologische Operationen, Gynäkologische Operationen, Proktologische Operationen, vor allem zwischen 3 und 9 Uhr in SSL (Analhinterwand)
- Fowler-Lagerung: Gravidität und postpartal, Dyspnoe, Abdominalschmerzen
- Jackknife-Lagerung: Proktologische Operationen, vor allem bei ca. 12 Uhr in SSL (Analvorderwand)
- Lagerung nach Fritsch: Nachgeburtsphase
- Knie-Ellenbogen-Lagerung
Lagerungsmethoden
Ziele der Patientenlagerung
Eine optimale Lagerung schafft gute Zugangsmöglichkeiten für den jeweiligen Eingriff bzw. die jeweilige Operation und gleichzeitig bestmögliche Beatmungsvoraussetzungen.
Durch die richtige Lagerung werden Druckschädigungen der aufliegenden Gewebe und postoperative Gliederschmerzen durch eine unphysiologische Körperlage vermieden. Weitere Ziele sind das Trockenliegen während des Eingriffs (v.a. bei Harninkontinenz, Schwitzen) und Sicherheit für den narkotisierten Patienten durch eine effektive Sturzprophylaxe.
Im Bereich der Pflege verhindert die richtige Lagerung das Auftreten von Dekubitalulzera oder Kontrakturen - vor allem bei längerer Bettlägerigkeit des Patienten.
Komplikationen
Aufgrund der Muskelrelaxation fehlen dem Patienten während einer Operation die Schutzreflexe, der Muskeltonus ist vermindert oder nicht vorhanden. Hieraus ergibt sich eine erhöhte Verletzungsgefahr, insbesondere für Gelenkluxationen, Nerven- und Plexusverletzungen sowie Druckgeschwüre.
Lagerungshilfen
Lagerungshilfen dienen der gezielten Reduzierung des Auflagedruckes und sind innerhalb der Dekubitusprophylaxe unentbehrlich. Zu ihnen zählen u.a.:
- Gele
- Schaumstoffe
- Schalen und Stützen
- Kopfschale
- Beinschalen
- Armstützen
- andere gepolsterte Stützen
- Polsterungen
- Frotteedeckenrollen
- Wattebinden
- Matratzen
um diese Funktion zu nutzen.