Knie-Ellenbogen-Lagerung
Synonyme: Heidelberger Lagerung, Knie-Ellenbogen-Lage
Englisch: genucubital position
Definition
Die Knie-Ellenbogen-Lagerung ist eine Form der Patientenlagerung. Der Patient befindet sich dabei in Bauchlage und die Knie und Ellenbogen ruhen auf einer Unterlage. Es erfolgt eine Flexion der Knie- und Hüftgelenke.
Lagerung
Die Narkoseeinleitung erfolgt bei der Knie-Ellenbogen-Lagerung zunächst in Rückenlage auf einem separaten Lagerungstisch. Danach wird der Patient umgelagert. Bei der Knie-Ellenbogen-Lagerung liegt der Patient in Bauchlage auf dem Lagerungstisch. Es erfolgt eine Flexion der Hüft- und Kniegelenke auf 100 bis 120°. Das Becken wird dorsal durch ein Gesäßkissen fixiert. Darüber hinaus werden beidseits lateral am Oberschenkel Stützkissen angebracht. So wird verhindert, dass der Patient abrutscht. Der Rumpf wird bei dieser Form der Lagerung auf einem Rumpfkissen gelagert, das sich unterhalb des Sternums befindet. Die Lagerung des Abdomens erfolgt druckfrei. Die Ellenbogen werden in Pronationsstellung auf Armstützen gelagert. Im Schultergelenk sollten die Arme zwischen 70 und 90° abduziert sein. Die Halswirbelsäule darf nicht in Hyperextension gelagert werden. Der Kopf kann in Neutral-Null-Stellung oder in Kopfseitenlage fixiert werden. Der Endotrachealtubus und die Magensonde müssen gesichert und eine Druckentlastung von Ohren, Augen und Nase durchgeführt werden.
Indikation
Die Knie-Ellenbogen-Lagerung dient der Entlordosierung der Lendenwirbelsäule und wird insbesondere in der Orthopädie und Neurochirurgie angewendet. Die Lagerung kommt vor allem im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie zum Einsatz. Indikationen sind beispielsweise:
- Erkrankungen von Sakrum und Os coccygis
- Degenerative Erkrankungen der Lendenwirbelsäule (z.B. Spinalkanalstenose, Bandscheibenvorfall)
Seltener wird die Knie-Ellenbogen-Lagerung im Bereich der Rektumchirurgie eingesetzt.
Literatur
- Gosheger et al. Patientenlagerung im OP. Georg Thieme Verlag, 2017