Stabile Seitenlage
Abkürzung: SSL
Englisch: recovery position
Definition
Die stabile Seitenlage ist eine Standardlagerung einer selbstständig atmenden bewusstseinsgetrübten oder bewusstlosen Person, die der Aspirationsprophylaxe dient.
Grundsatz
Bei Bewusstlosigkeit ist die Gefahr des Erstickens durch Verlegen der Atemwege höher zu bewerten als die Gefahr von weiteren Schäden. Das gilt auch bei Verdacht auf eventuelle Wirbelsäulenschäden.
Procedere
- Notruf (in Deutschland 112) absetzen.
- Eine reglose Person wird zunächst auf dem Rücken gelagert, um Bewusstsein und Atmung zu überprüfen.
- Die Atemkontrolle sollte mindestens 10 Sekunden dauern.
- Seitenlage herstellen, sofern Atmung bzw. Puls vorhanden sind: dabei wird der Kopf vorsichtig nach hinten überstreckt (Aspirationsschutz), der Mund soll den tiefsten Punkt darstellen und gleichzeitig geöffnet sein.
- Inspektion der Mundhöhle: Fremdkörper (wie z.B. Flüssigkeiten, Erbrochenes etc.) entfernen oder absaugen.
- Der Verletzte wird mithilfe einer Rettungsdecke oder einer Wolldecke vor einer Unterkühlung bzw. Überhitzung geschützt.
- Der Ersthelfer bleibt beim Patienten und kontrolliert die Vitalfunktionen (Atmung, Kreislauf, Bewusstsein) bis der Rettungsdienst eintrifft.
- Bei Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung erfolgt die stabile Seitenlage achsengerecht und mit zwei Helfern. Während ein Helfer den Patienten auf die Seite dreht, dreht der zweite Helfer gleichzeitig und vorsichtig den Kopf des Patienten mit.
Wichtige Hinweise |
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Bei Verletzungen im Thorax- und Kopfbereich den Verletzten auf die verletzte Seite legen. |
Schwangere Frauen möglichst immer auf die linke Seite drehen (Prophylaxe gegen Vena-cava-inferior-Syndrom, diese liegt rechts der Wirbelsäule und wird so dekomprimiert). |
Fachgebiete:
Notfallmedizin
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