(Weitergeleitet von Vena-cava-inferior-Syndrom)
Synonym: Cava-inferior-Syndrom, Vena-cava-inferior-Syndrom
Englisch: inferior cava syndrome, inferior inflow congestion
Die untere Einflussstauung ist eine Verlegung des venösen Rückstroms zum Herzen im Einzugsbereich der Vena cava inferior.
Klinische Zeichen einer unteren Einflussstauung sind:
Unter Umständen tritt eine Zyanose hinzu. Schmerzen können variabel sein und beispielsweise im Unterbauch oder in der Leistenregion auftreten.
Als Komplikation kann bei fortschreitender Kompression durch zusätzliche Behinderung des arteriellen Stroms die Versorgung des Rückenmarks eingeschränkt werden und ein Cauda-equina-Syndrom auftreten. Weiterhin kann es bei Kompression der ableitenden Harnwege oder stauungsbedingten Niereninsuffizienz zu einer Anurie kommen.
Bei einer hohen unteren Einflusstauung (nach der Leber) kann es durch eine Leberstauung zum Aszites und bei venöser Nierenstauung zur Niereninsuffizienz kommen.
Ursachen einer unteren Einflussstauung sind Thrombosen der Vena cava selbst oder Kompression bzw. Invasion durch umliegende Strukturen:
Ein Sonderfall der unteren Einflussstauung tritt in der fortgeschrittenen Schwangerschaft auf. Dabei drückt der angewachsene tragende Uterus vornehmlich in Rückenlage der Mutter die Vena cava inferior ab. Dies bedeutet eine Gefahr für Kind (Hypoxie) und Mutter (Ausbildung von Thrombosen). Daher werden hochschwangere Frauen zum Liegen in Seitenlage angeleitet.
Die Diagnostik bei Verdacht auf untere Einflussstauung umfasst die Sonographie der Bein- und Beckengefäße sowie des Abdomens und eventuell eine CT bzw. MRT des Abdomens. Intraabdominelle Befunde können durch eine Laparoskopie beurteilt und evtl. biopsiert werden.
Differentialdiagnostisch auszuschliessen sind:
Tritt eine untere Einflussstauung bei Schwangeren auf, erfolgt ein Monitoring der fetalen Lebenszeichen durch das CTG. So kann eine fetale Hypoxie rechtzeitig erkannt werden.
Die Therapie der unteren Einflussstauung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Bei tumorbedingten Einflussstauungen kann eine rasch eingeleitete Strahlentherapie oder auch Chemotherapie zu einer Dekompression führen.
Tags: GK2
Fachgebiete: Innere Medizin
Diese Seite wurde zuletzt am 19. Januar 2015 um 10:15 Uhr bearbeitet.
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