Moxifloxacin
Handelsnamen: Octegra, Vigamox, Avalox, Avelox, Actira, Avelon
Synonym: 1-Cyclopropyl-6-fluor-8-methoxy-7-[(4aS,7aS)-octahydro-6H-pyrrolo[3,4 b]pyridin-6-yl]-4-oxo-1,4-dihydrochinolin-3-carbonsäure
Englisch: moxifloxacine
Definition
Moxifloxacin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Antibiotika. Es gehört zu den Fluorchinolonen bzw. Gyrasehemmern und wird der 4. Generation dieser Wrkstoffklasse zugerechnet.
Chemie
Moxifloxacin hat die Summenformel C21H24FN3O4 und eine molare Masse von 401,43 g/mol. In seiner reinen Form liegt der Schmelzpunkt der Verbindung in einem Temperaturbereich von 204 bis 208 °C. Als Hydrochlorid schmilzt Moxifloxacin ab einer Umgebungstemperatur von 325 °C.
Wirkmechanismus
Moxifloxacin bindet an die bakterielle DNA-Gyrase. Dadurch ist das Enzym nicht mehr in der Lage, die DNA zu entwinden und ablesbar zu machen. Das Bakterium kann sich nicht mehr replizieren und stirbt ab.
Indikationen
Moxifloxacin hat unter den Fluorchinolonen die beste Wirksamkeit gegen grampositive und anaerobe Bakterien.
Indikationen für Moxifloxacin sind:
- akute bakterielle Sinusitis
- akuter Exazerbation einer COPD oder chronischen Bronchitis
- ambulant erworbene Pneumonie
- komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen (nur i.v.)
- Infektionen des oberen weiblichen Genitaltrakts, einschließlich Salpingitis und Endometritis
- Infektionen durch Keime wie Legionellen und Mykoplasmen
- Diabetisches Fußsyndrom
- eitrige, bakterielle Konjunktivitis (topisch)
Eine Therapie mit Moxifloxacin sollte aufgrund der möglichen Nebenwirkungen nur dann erfolgen, wenn andere Antibiotika nicht wirksam sind bzw. keine Besserung erzielen. Im Jahr 2008 schränkte die EMA die Anwendung von Moxifloxacin in oraler Form bei Pneumonie, akuter bakterieller Sinusitis und akuter COPD-Exazerbation entsprechend ein.
Anwendung
Die Applikation erfolgt entweder oral als Tablette, per Augentropfen oder intravenös in Form einer Infusion oder Spritze.
Nebenwirkungen
- Long-QT-Syndrom
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Hepatitis
- Leberversagen (tödlicher Ausgang möglich)
- Tendinitis
- Toxische epidermale Nekrolyse
- Stevens-Johnson-Syndrom
- Verschlimmerung der Symptome einer bestehenden Myasthenia gravis und Rhabdomyolyse