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Metalldampffieber

Synonyme: Zinkfieber, Gießerfieber
Englisch: metal fume fever, zinc fever

1. Definition

Als Metalldampffieber bezeichnet man transiente Beschwerden, die hauptsächlich durch die Inhalation von metallhaltigen Dämpfen verursacht wird. Es tritt typischerweise bei beruflichen Tätigkeiten auf, die Metallschmelzprozesse beinhalten, wie z.B. beim Schweißen oder Gießen.

2. Hintergrund

Das Metalldampffieber war insbesondere in Messinggießereien verbreitet, wo ohne adäquate Schutzmaßnahmen gearbeitet wurde. Mit verbesserten Arbeitsschutzmaßnahmen, wie dem Einsatz von Atemschutzmasken, ist die Häufigkeit des Metalldampffiebers zurückgegangen.

3. Ätiologie

Das Metalldampffieber entsteht durch das Einatmen von metallhaltigen Dämpfen (vor allem Zinkdämpfe), die bei hohen Temperaturen über 900 °C aus Messinglegierungen freigesetzt werden. Diese Dämpfe verbinden sich sofort mit Luftsauerstoff zu Zinkoxid, was zu einer "Vernebelung" der Arbeitsplätze führt. Auch die Exposition gegenüber Dämpfen von Kupfer, Magnesium oder Chrom beim Lichtbogenschweißen kann ähnliche Symptome hervorrufen.

4. Pathogenese

Die genaue Pathophysiologie ist nicht vollständig verstanden, jedoch wird angenommen, dass die inhalierten Partikel eine entzündliche Reaktion in den Atemwegen auslösen.

5. Symptome

Die Symptome ähneln denen einer Grippe und umfassen:

Diese Symptome treten typischerweise 4 bis 10 Stunden nach Exposition auf und sind oft nach Arbeitsende stärker ausgeprägt, wodurch die Zuordnung der Symptome schwer sein kann.

6. Diagnose

Die Diagnose wird in erster Linie klinisch anhand der Symptomatik und der anamnestischen Exposition gegenüber Metalldämpfen gestellt. Unterstützend kommen z.B. folgende Untersuchungen zum Einsatz:

In der Labordiagnostik finden sich ggf. unspezifische Entzündungszeichen, wie eine Leukozytose mit Linksverschiebung oder eine Erhöhung des CRP.

7. Differentialdiagnose

Eine verwandte Erkrankung, das Polymerrauchfieber, wird durch den Kontakt mit fluorierten Polymerprodukten, wie erhitztem Polytetrafluorethylen (PTFE/Teflon), verursacht.

Ein weiteres Syndrom, das durch die Einatmung von Metalldämpfen verursacht werden kann, ist die Cadmiumpneumonitis. Diese verläuft deutlich schwerer und kann zu Hypoxie und Atemstillstand führen.

8. Behandlung

Die Behandlung fokussiert sich auf Symptomlinderung:

9. Prognose

Metalldampffieber klingt in der Regel innerhalb von 12 bis 48 Stunden nach letztem Kontakt mit den Dämpfen ab. Wiederholter Kontakt kann zu chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), berufsbedingtem Asthma oder Lungenfibrose führen.

10. Prävention

Maßnahmen der Prävention umfassen unter anderem:

  • Reduzierung der Exposition gegenüber Metalldämpfen durch persönliche Schutzausrüstung (PSA).
  • Bei unzureichendem Schutz durch PSA oder mehreren betroffenen Arbeitern sollten Arbeitgeber zusätzliche Maßnahmen zur Verringerung der Exposition implementieren.
  • Verwendung von Atemschutzmasken, insbesondere in Bereichen, wo Metalldämpfe auftreten können.

11. Quellen

12. Weblinks

Stichworte: Berufskrankheit
Fachgebiete: Arbeitsmedizin, Toxikologie

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