Fiebersenkung
Synonym: Antipyrese
Definition
Unter Fiebersenkung oder Antipyrese versteht man die therapeutische Absenkung einer stark erhöhten Körpertemperatur (Fieber). Davon abzugrenzen ist der physiologische Fieberabfall im Rahmen der Genesung.
Methoden
Physikalische Fiebersenkung
Die physikalische Fiebersenkung basiert auf der Ableitung von Wärme über die Haut. Ein Beispiel dafür ist der Wadenwickel. Die Kühlung erfolgt hier durch Konduktion (Wärmeleitung) und Evaporation (Verdunstung). In ähnlicher Weise wirken Ventilatoren und kühlende Bettlaken.
In der Intensivmedizin kann Fiebersenkung auch durch einen extrakorporalen Kreislauf erzielt werden.
Medikamentöse Fiebersenkung
Bei der medikamentösen Fiebersenkung wird die erhöhte Körpertemperatur durch den Einsatz von Arzneimitteln (Antipyretika) erreicht. Dazu zählen u.a. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) (Acetylsalicylsäure, Ibuprofen), Paracetamol und Metamizol. Diese Stoffe beinflussen die Prostaglandinsynthese des Körpers.
Rationale
Fieber ist eine natürliche Reaktion des menschlichen Körpers, die das Immunsystem in eine erhöhte Abwehrbereitschaft versetzt. Fiebersenkung ist eine symptomatische Therapie. Sie ist nur sinnvoll, wenn das Fieber eine zu hohe Belastung für den Gesamtzustand des Patienten darstellt, also selbst zum Risikofaktor wird. Kritische Werte beginnen bei einem Fieber von mehr als 40 °C. Die Indikation zur Fiebersenkung muss individuell gestellt werden. Sie ist unter anderem vom Alter des Patienten, von vorliegenden Grunderkrankungen bzw. Risikofaktoren und von der Dauer des Fiebers abhängig.