Irinotecan
Handelsnamen: Axinotecan, Arinotec, Campto, Camptosar
Englisch: Irinotecane
Definition
Bei Irinotecan, einem Topoisomerase-I-Inhibitor, handelt es sich um einen vorwiegend im Bereich der Onkologie angewendeten Wirkstoff, der als Chemotherapeutikum bei der Behandlung bestimmter Arten von Krebs eingesetzt wird. Seine zytostatische Wirkung beruht auf seiner hemmenden Eigenschaft auf das Enzym Topoisomerase. Irinotecan ist ein Derivat des pflanzlichen Alkaloids Camptothecin, welches aus der Rinde und den Blättern der Baumart Camptotheca acuminata isoliert werden kann.
Chemie
Irinotecan besitzt die chemische Summenformel:
- C33H38N4O6
Es weist einen Schmelzpunkt von rund 223 °C auf.
Wirkungsmechanismus
Die Topoisomerase-I ist ein Enzym, dass u. a. im Rahmen der DNA-Replikation die Verdrillung (Superspiralisierung) der DNA-Stränge entspannt. Sie schafft so die Voraussetzung für die Transkription der DNA. Dieser Prozess wird durch die Bindung von Irinotecan an die Topoisomerase-I gestört. Als Folge kommt es durch die Torsion zu Strangbrüchen und die Apoptose der Zelle wird eingeleitet.
Anwendung
Es erfolgt eine langsame, intravenöse Gabe von Irinotecan. In der Regel ist eine gleichzeitige Gabe eines Antiemetikums therapeutisch indiziert. Als Kombinationspräparat wird Irinotecan meistens mit einer Infusion aus Folinsäure verabreicht.
Anwendungsgebiete
Metastasierendes Kolonkarzinom (in den meisten Fällen als Kombinationspräparat zusammen mit Folinsäure und 5-Fluoruracil. Es erfolgen derzeit zahlreiche Studien und Probebehandlungen, um das Indikationsgebiet von Irinotecan weiter auszubauen. Für die Behandlung mit Irinotecan kämen demnach des Weiteren in Frage:
Nebenwirkungen
Wechselwirkungen
Bestimmte Medikamente können bei der parallelen Anwendung mit Irinotecan dessen Clearance erhöhen, was zu einem Absinken der therapeutisch wirksamen Konzentration in der Blutbahn führt. Diese Eigenschaft haben insbesondere die folgenden Wirkstoffe:
Eine Verstärkung der Durchfälle unter der Therapie mit Irinotecan kann auftreten bei der gleichzeitigen Gabe von: