Torasemid
Handelsnamen: Toramid®, Unat®, Toracard®, Torem®
Synonyme: N-(Isopropylcarbamoyl) -4-(m-toluidino)pyridin -3-sulfonamid, Torasemedium
Englisch: Torasemide
Definition
Torasemid ist ein als Diuretikum verwendetes Arzneimittel, welches besonders häufig im Bereich der Kardiologie gegen bestimmte Erkrankungen eingesetzt wird. Als Schleifendiuretikum gehört es zu den harnfördernden Wirkstoffen, die an der Niere im Bereich der Henle'schen Schleife wirken.
Chemie
Torasemid ist der Trivialname für die organisch-chemische Verbindung 1-Isopropyl-3-{[4-(3-methyphenyl)amino-3-pyridyl]sulfonyl}harnstoff. Torasemid liegt als weißes Pulver vor. Torasemid hat die Summenformel C16H20N4O3S und eine molare Masse von 348,42 g/mol. Sein Schmelzpunkt liegt bei 164 °C. In Wasser ist Torasemid als unpolarer Stoff gänzlich unlöslich.
Wirkmechanismus
Als Schleifendiuretikum wirkt Torasemid an der Henleschen Schleife durch reversible Hemmung des Na/K/Cl-Symporter Die Rückresorption von Natrium unterbleibt und der Harn bleibt sehr konzentriert. Durch osmotische Effekte kommt es zu deutlich erhöhter Wasserausscheidung. Durch die fehlende negative Membranspannung, werden Calcium und Magnesium ebenfalls ausgeschieden. Hier muss darauf geachtet werden, dass der Gehalt im Körper bei Gabe von Torasemid nicht zu gering wird, da ein Mangel der genannten Ionen zu Symptomen wie z. B. Muskelkrämpfen führen kann.
Indikationen
Nebenwirkungen
- Hypokaliämie
- Hyponatriämie
- metabolische Alkalose
- Anstieg von Glucose
- Anstieg von Triglyceriden und Cholesterin
- Anstieg von Harnsäure im Blut
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Schwäche
- Appetitlosigkeit
- Muskelkrämpfe
- Durchfall
- Obstipation
- Übelkeit
- Erbrechen
Wechselwirkungen
Im Verlaufe einer Therapie mit Torasemid kann es zu einer signifikanten Wirkungssteigerung von ACE-Hemmern kommen. Des Weiteren verstärkt das Schleifendiuretikum bestimmte Wirkungen von Digitalispräparaten. Zu einer Abschwächung der Wirkung von Torasemid kann es bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) kommen. Weitere Medikamente, die die diuretische Wirkung von Torasemid abschwächen können, sind Probenecid sowie Acetylsalicylsäure.
Orale Antidiabetika (wie zum Beispiel Glibenclamid) können wiederum bei der gleichzeitigen Einnahme von Torasemid in ihrer Wirkung abgeschwächt werden.
Kontraindikationen
- Stillzeit
- bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Hypotonie
- Hypovolämie
- bestimmte Nierenerkrankungen
- Coma hepaticum
- Prostatahyperplasie
- Hypokaliämie
- Hyponatriämie
Pharmakoökonomie
Quellen
- ↑ Wolf-Dieter Ludwig, Bernd Mühlbauer, Roland Seifert (2023): Arzneiverordnungs-Report 2022, Springer-Verlag GmbH, Berlin
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