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Intrakranielle Blutung

Synonym: Hirnblutung
Englisch: cerebral hemorrhage

1. Definition

Als intrakranielle Blutung bezeichnet man eine venöse oder arterielle Blutung innerhalb des Schädels. Intrakranielle Blutungen können aufgrund verschiedener Ursachen entstehen und an unterschiedlichen Stellen auftreten. Oft liegen die Blutungsquellen zwischen den Hirnhäuten. Liegt der Sitz der Blutungsquelle im Gehirngewebe selbst, spricht man von einer intrazerebralen Blutung.

siehe auch: intrakranielle Blutung bei Frühgeborenen

2. Pathophysiologie

Durch den Bluterguss wird das Hirngewebe komprimiert und geschädigt. Es kann zu Funktionsstörungen im betroffenen Gebiet und schließlich zum Absterben des Hirngewebes (hämorrhagischer Infarkt) kommen. Desweiteren können Blutungen zu einem erhöhten intrakraniellen Druck und dadurch zum Tod führen.

3. Einteilung

3.1. ...nach Lokalisation

Die Einteilung der intrakraniellen Blutungen erfolgt anhand ihrer Lokalisation und Lagebeziehung zu den Hirnhäuten:

3.1.1. Extraaxiale Blutung

Man unterscheidet folgende extraaxiale intrakranielle Blutungen:

3.1.2. Intraaxiale Blutung

3.2. ...nach Ätiologie

Je nach Ursache unterscheidet man u.a.:

4. Symptome

Die genaue Symptomatik ist abhängig von der Lokalisation und Schwere der Blutung sowie von der Akuität ihres Auftretens. Leitsymptom sind meist plötzlich einsetzende, starke Kopfschmerzen. Anfangs können aber auch uncharakteristische Beschwerden vorliegen. Weitere mögliche Symptome sind:

5. Diagnostik

Zur Diagnostik einer intrakraniellen Blutung können eine Computertomographie (CT), eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder seltener eine Angiographie herangezogen werden. Eine CT liefert die schnellsten Ergebnisse und wird daher meist zur akuten Einschätzung benutzt. Epiduralblutungen erscheinen dabei meist hyperdens und weisen eine bikonvexe Form auf. Subduralblutungen sind typischerweise sichelförmig, Subarachnoidalblutungen zeigen sich im kompletten äußeren Liquorraum.

Bei fehlendem Nachweis einer Subarachnoidalblutung in der CT kann eine Liquoruntersuchung mittels Lumbalpunktion durchgeführt werden. Hierbei kommt es zu einer Xanthochromie des Liquors.

Im Gegensatz zur CT kann eine MRT auch ältere Blutungen sowie Aneurysmen und andere Fehlbildungen aufzeigen und eignet sich daher besonders zur Kontrolle, nachdem der Patient stabilisiert wurde.

5.1. Übersicht

Die Tabelle gibt eine vereinfachte Übersicht über die Befunde in der CT bzw. MRT. Sie bezieht sich insbesondere auf intrazerebrale Blutungen. Bei extraduralen Blutunngen zeigt sich teilweise ein davon abweichendes Signalverhalten.

Bildgebung Hyperakut Akut Früh-subakut Spät-subakut Chronisch
CT Hyperdens Hyperdens Isodens Hypodens Hypodens
T1 Isointens Isointens Hell Hell Dunkel
T2 Hell Dunkel Dunkel Hell Dunkel
T2* Rand-Blooming Vermehrtes Blooming Sehr dunkel Dunkler Rand, variables Zentrum Dunkel
DWI Hell Dunkel Dunkel Hell Dunkel
ADC Dunkel Dunkel Dunkel Dunkel Dunkel
mit:
  • Hyperakut: Sekunden bis 24 Stunden
  • Akut: 1 bis 3 Tage
  • Früh-subakut: 3 Tage bis 1 Woche
  • Spät-subakut: eine bis mehrere Wochen
  • Chronisch: Monate bis Jahre

6. Quiz

7. Bildquelle

  • Bildquelle für Flexikon-Quiz: © Alina Grubnyak/ unplash

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