Hämorrhagischer Infarkt
Synonyme: Infarctus haemorrhagicus, Infarctus rubrus
Definition
Der hämorrhagische Infarkt ist ein Infarkt, der durch einen Gefäßverschluss entsteht und durch einen Bluteinstrom in das Nekrosegebiet gekennzeichnet ist.
Pathologie
Dem hämorrhagischen Infarkt liegt oft eine absolute Ischämie einer Endarterie zugrunde. Meist handelt es sich um Infarkte in Organen mit funktioneller und nutritiver Gefäßversorgung (z.B. beim Lungeninfarkt). Auch bei ausgeprägten kollateralen Blutversorgung (z.B. beim Darminfarkt) kann es zu einer Hämorrhagie des Infarktgebietes kommen. Darüber hinaus werden Infarkte auch sekundär hämorrhagisch, wenn der zur absoluten Ischämie führende, vollständige Arterienverschluss rekanalisiert wird (z.B. beim Herzinfarkt nach thrombolytischer Therapie).
Liegt ein Venenverschluss zugrunde, spricht man auch von einer hämorrhagischen Infarzierung. Anämische Infarkte haben lediglich einen hämorrhagischen Randsaum.
Beispiele
- hämorrhagischer Darminfarkt
- hämorrhagischer Lungeninfarkt
- hämorrhagischer Eierstock-/Hodeninfarkt