Hochauflösende Computertomographie
Englisch: high-resolution computed tomography
Definition
Die Hochauflösende Computertomographie, kurz HRCT, ist ein Schnittbildverfahren mit hoher Auflösung. Es basiert auf der konventionellen Computertomographie (CT), die Aufnahmeparameter werden jedoch so moduliert, dass die Bildauflösung maximal ist.
Technik
Die HRCT wird mit einem konventionellen CT-Scanner durchgeführt. Dabei werden sehr dünne CT-Schichten in kurzer Schichtzeit (< 1 Sekunde) mit hoher räumlicher Auflösung unter Anwendung spezieller Bildrekonstruktionsalgorithmen angefertigt. Das Untersuchungsareal wird reduziert, um eine minimale Pixelgröße und damit eine hohe räumliche Auflösung zu erhalten. Die einzelnen Bildpunkte (Pixel) haben weniger als 1 mm Kantenlänge.
Das HRCT wird meist in Rückenlage in tiefer Inspiration bei angehaltener Luft angefertigt. Um lageabhängige, normale Veränderungen gegenüber pathologischen besser abzugrenzen, können zusätzliche Aufnahmen in Bauchlage notwendig sein. Die einzelnen Schichten werden in einem Abstand von 10-40 mm aufgenommen, was zu einer repräsentativen Anzahl an Aufnahmen führt, die etwa bis zu 1/10 der Lunge abdecken.
Aussagekraft
Aufgrund des oben beschriebenen "Stichprobenverfahrens" ist die hochauflösende Computertomographie vor allem zur Diagnostik verteilter Parenchymveränderungen geeignet, nicht hingegen zur Lokalisation von Tumoren oder anderer isoliert auftretender Veränderungen. Weichteilveränderungen des Mediastinums lassen sich aufgrund des durch die Rekonstruktionsalgorithmen vermehrten Bildrauschens nicht ausreichend beurteilen.
Indikationen
Die HRCT wird vor allem in der Diagnostik von Lungenerkrankungen eingesetzt. Indikationen sind u.a.:
- Abklärung diffuser Erkrankungen des Lungenparenchyms (z.B. IIP)
- Abklärung eines Spontanpneumothorax
- Abklärung diskrepanter pneumologischer Befunde (z.B. symptomatischer Patient mit unauffälligem Röntgenthorax)
- Lungenemphysem
- Bronchiektasen
- Sarkoidose
- Lymphangiosis carcinomatosa
- Erkrankungen der Pleura