Mikronodulus
von lateinisch: nodulus - Knötchen
Englisch: micronodule
Definition
Als Mikronodulus wird in der Computertomographie (CT) der Lunge eine kleine, runde, fokale Verdichtung mit einem Durchmesser von maximal 3 bis 6 mm bezeichnet.
Radiologie
Im Röntgen-Thorax sind Mikronoduli allenfalls als retikuläre, retikulonoduläre oder noduläre Verschattungen erkennbar. Im CT sind Mikronoduli hingegen gut erkennbar, wobei man je nach Dichte zwischen soliden Mikronoduli und mikronodulären Milchglasherden unterscheidet.
Früher wurde die maximale Größe eines Mikronodulus auf 3 mm definiert. Inzwischen wurde der Schwellenwert des Durchmessers auf < 6 mm angehoben.[1] Hintergrund ist die bessere Unterscheidung zwischen zufällig entdeckten Mikronoduli von größeren, potentiell behandlungsbedürftigen Noduli. Grundsätzlich können aber auch neue Mikronoduli bei Patienten mit hohem Malignomrisiko oder entsprechender Vorgeschichte behandlungsbedürftig werden. Von diesen einzelnen Mikronoduli muss man das Konzept des mikronodulären Musters unterscheiden, bei dem multiple Mikronoduli vorkommen. In diesem Fall ist die Verteilung für die Differenzialdiagnose wichtig:
Verteilung | Betroffenes Lungeninterstitium | Erkrankungen |
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perilymphatisch |
Zentrales und peripheres Interstitium sind betroffen. Die Mikronoduli sind jedoch nicht gleichmäßig verteilt, sondern meist gruppiert und zentral betont. |
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zentrilobulär |
Nur das zentrilobuläre Interstitium ist betroffen. Subpleurales Interstitium inkl. Lungenfissuren sind ausgespart. |
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zufällig (miliar) |
Gleichmäßige diffuse Verteilung über das gesamte Lungeninterstitium |
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siehe auch: Noduläres Muster
Quellen
- ↑ Bankier AA et al. Fleischner Society: Glossary of Terms for Thoracic Imaging. Radiology. 2024