Miliartuberkulose
von lateinisch: milium - Hirsekorn
Synonym: disseminierte Tuberkulose
Englisch: miliary tuberculosis
Definition
Unter einer Miliartuberkulose versteht man eine disseminierte Form der Tuberkulose, die durch kleine, hirsekorn- bis linsengroße Krankheitsherde in der Lunge und anderen Organen (z.B. Leber, Milz) gekennzeichnet ist.
ICD10-Codes
- A19: Miliartuberkulose
- A19.0 : Akute Miliartuberkulose einer einzelnen näher bezeichneten Lokalisation
- A19.1 : Akute Miliartuberkulose mehrerer Lokalisationen
- A19.2 : Akute Miliartuberkulose, nicht näher bezeichnet
- A19.8 : Sonstige Miliartuberkulose
- A19.9 : Miliartuberkulose, nicht näher bezeichnet
Epidemiologie
Der Anteil der Patienten mit Miliartuberkulose unter den Tuberkulose-Kranken liegt zwischen 1-2%. Die Gewinnung exakter Zahlen wird dadurch erschwert, dass die Miliartuberkulose häufig verkannt oder erst post mortem diagnostiziert wird.
Befallsmuster
Die Miliartuberkulose befällt in der Regel mehrere Organe, einschließlich des Gehirns. Der isolierte Befall eines Organs (z.B. Lunge) kommt deutlich seltener vor (< 5%).
Histopathologie
Symptome
Die Symptome einer Miliartuberkulose sind häufig unspezifisch und schwer einzuordnen. Sie umfassen u.a.:
Verlauf
Unbehandelt liegt die Letalität der Miliartuberkulose bei nahezu 100%. Bei adäquater Therapie kann sie auf etwa 10% gesenkt werden. Die Überlebenschance ist stark vom Zeitpunkt der Diagnosestellung abhängig.
Risikofaktoren
Patienten mit Immundefizienz oder konsumierenden Erkrankungen haben ein höheres Risiko, eine Miliartuberkulose zu entwickeln. Zu den gefährdeten Personen gehören Patienten mit
- Krebserkrankungen
- Transplantationen
- HIV-Infektion
- Terminaler Niereninsuffizienz
- Diabetes mellitus
- Pneumokoniosen
- Unterernährung
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