Erkrankung der Haut (Katze)
Synonym: Hauterkrankungen der Katze
Definition
Unter Erkrankungen der Haut fasst man sämtliche Krankheiten der Katze zusammen, welche die Haut und die Hautanhangsorgane betreffen.
Haut
Anatomie
Die Haut setzt sich aus folgenden Schichten zusammen:
Histologie
Die Epidermis der behaarten Hautareale ist sehr dünn und nur 1 bis 3 kernhaltige Zellen dick. Sie setzt sich aus Keratinozyten und wenigen Melanozyten, Langerhans-Zellen und Merkel-Zellen zusammen. Die Differenzierung der Keratinozyten ist ein komplexer Prozess, weshalb die Erneuerung der gesunden Haut ungefähr 7 Tage (bis zu 3 Wochen) dauert.
Bei der Dermis hingegen unterscheidet man oberflächliche und tiefe Schichten. Sie besteht aus Kollagen, Elastin und Retikulinfasern, die in eine Grundsubstanz eingebettet sind, sowie Nerven, Blut- und Lymphgefäßen.
In der Subkutis ist v.a. Fett enthalten, aber auch Lymph- und Blutgefäße sowie Kollagen sind zu finden. Ihre Dicke hängt von der Lokalisation ab – an bestimmten Körperstellen kann die Subkutis gänzlich fehlen (z.B. Anus, Augenlider und Lefzen).
Physiologie
Die Haut erfüllt mehrere Funktionen. Sie bietet Schutz gegen
- mechanische,
- physikalische und
- chemische Einflüsse aus der Umgebung.
Zusätzlich reguliert sie den Wasser- und Elektrolythaushalt sowie die Körpertemperatur. Sie dient zudem als wichtiges sensorisches Organ. Durch das organeigene Immunsystem wird der Körper vor Infektionen, Umgebungseinflüssen und Neoplasien geschützt. Außerdem ist die Haut stark mit dem Nervensystem, dem endokrinen System und dem allgemeinen Immunsystem vernetzt.
Haarkleid
Anatomie
Katzen besitzen komplexe Haarfollikel. Die Haarfollikeleinheiten sind dabei typischerweise in Dreiergruppen angeordnet. Im Zentrum befindet sich ein langes Leithaar, welches von zwei komplexen Haarfollikel flankiert wird. Davon enthält ein Haarfollikel ein Grannenhaar und ist wiederum von 3 bis 16 Wollhaarfollikeln umgeben ist. Die Leit- und Grannenhaare besitzen eigene Talg- und Schweißdrüsen, einen Musculus arrector pili und je eine eigene Öffnung in der Haut.
Physiologie
Der Haarzyklus ist ein stark regulierter Prozess, der aus folgenden Phasen besteht:
- Wachstumsphase (anagene Phase),
- kurze Regressionsphase (katagene Phase)
- Ruhephase (telogenen Phase)
- Abstoßungsphase (exogene Phase)
Haare werden nur während der anagenen Phase gebildet. Nach der Aktivierung der Stammzellen folgt auf die telogene Phase eine neue anagene Phase. In der exogenen Phase wird das alte Haar ausgestoßen. Das Haarwachstum wird v.a. durch die Tageslichtdauer und weniger durch die Umgebungstemperatur geregelt. Aufgrund dessen verlieren Wohnungskatzen das ganze Jahr hindurch mehr Haare im Vergleich zu Katzen, die sich überwiegend draußen aufhalten. Das durchschnittliche Haarwachstum beträgt bei Katzen zwischen 0,25 und 0,30 mm pro Tag.
Mikrobiom
Als Hautflora fasst man sämtliche Mikroorganismen, ihre Genome und Umgebungsbedingungen zusammen, die auf der Haut vorkommen. Die verschiedenen Bakterien-, Viren- und Pilzpopulationen spielen dabei eine wichtige Rolle bei der Pathophysiologie der Haut und der Prävention von Hauterkrankungen. Man unterscheidet eine allgemeine und stabile (residente) Population verschiedener Mikroorganismen (residente Mikrobiota) von einer dynamisch-wechselnden Population (transiente Mikrobiota).
Bei gesunden Katzen findet man u.a. Micrococcus spp., Acinetobacter spp., Streptococcus spp. und wenige Staphylococcus spp. Selten können auch Escherichia coli, Pseudomonas spp., Proteus mirabilis, Alcaligenes sp. und Bacillus sp. nachgewiesen werden.
Von den Haut besiedelnden Pilzen sind oftmals Cladosporium- und Alternaria-Schimmelpilze verbreitet. Im Gegensatz dazu können Malassezia spp. nur bei rund einem Drittel aller Tiere gefunden werden.
Über die virale Besiedlung ist bislang (2022) nur wenig bekannt. Bei gesunden Katzen kann aber mit einer hohen Prävalenz das feline Papillomavirus 2 (FdPV2) nachgewiesen werden.
Erkrankungen
- Bakterielle Infektionen:
- Mykosen:
- Autoimmundermatosen:
- Miliare Dermatitis
- Allergien:
- Eosinophiler Granulom-Komplex
- Kutane Arzneimittelreaktionen
- Lymphozyten-mediierte epidermale Zytotoxizität:
- Erythema multiforme (EM)
- Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)
- Toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
- Herpesvirus-induzierte Dermatose
- Plasmazelluläre Pododermatitis
- Alopezie:
- Paraneoplastische Dermatosen:
- Neoplasien:
- Unklassifizierte Dermatosen:
Literatur
- Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2019. Krankheiten der Katze. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-241649-9
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