Plasmazelluläre Pododermatitis (Katze)
Definition
Als plasmazelluläre Pododermatitis der Katze ist eine Hauterkrankung, die durch Schwellung und Ulzera an einem oder mehreren Ballen (Torus) gekennzeichnet ist.
Ätiologie
Die Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt, vermutet wird eine immunpathologische Genese. Ein Zusammenhang mit einer FIV-Infektion steht in Verdacht, wurde bisher (2021) jedoch noch nicht sicher bestätigt.
Es gibt keine Alters-, Geschlechts- oder Rasseprädispositionen.
Klinik
Die plasmazelluläre Pododermatitis ist durch Schwellung und Ulzerationen an den Ballen einer oder mehrerer Pfoten charakterisiert. Durch die Schwellung verlieren die Ballen ihre dreieckige Form und bekommen eine schwammige Konsistenz. Nach der Schwellung kommt es in vielen Fällen zur Ausbildung von Ulzera und Granulomen. Dies führt häufig zu einer variabel ausgeprägten Lahmheit bei den Tieren. Länger bestehende Krankheitsverläufe führen häufig zu chronischem Blutverlust (Anämie).
Diagnostik
Eine Verdachtsdiagnose kann meist bereits anhand der klinischen Symptome geäußert werden.
Zusätzlich ist die Durchführung einer Zytologie und Histologie indiziert, um die Diagnose zu sichern. Charakteristisch ist eine sterile Entzündung mit Auftreten von zahlreichen Plasmazellen in der gesamten Dermis und Subkutis.
Alle Patienten sollten darüber hinaus auf das Vorliegen einer FIV-Infektion getestet werden.
Differentialdiagnosen
Als Differentialdiagnose kommen weitere Erkrankungen an den Pfoten in Frage, unter anderem:
- Neoplasien
- infektiöse Ballenentzündung
- Autoimmundermatosen (z.B. Pemphigus foliaceus)
- eosinophiles Granulom
Therapie
Eine kausale Therapie ist nicht bekannt. Systemische Behandlungen mit Glukokortikoiden oder Ciclosporin haben gute Erfolge erzielt.
Als erfolgreich erwies sich außerdem eine Dauermedikation (mindestens 4-10 Wochen) mit Antibiotika wie z.B. Doxycyclin. Die Therapie sollte so lange erfolgen, bis die Läsionen abgeheilt sind. Erbrechen oder Durchfall sind häufig vorkommende Nebenwirkungen von längeren Doxycyclin-Gaben. Um die Nebenwirkungen zu reduzieren, sollte den Katzen nach der Verabreichung des Doxycyclins Futter sowie Wasser ad libitum zur Verfügung stehen.
Chirurgische Exzisionen der veränderten Ballenanteile gehen häufig mit Rezidiven einher.
Quellen
- Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7.
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