Doravirin
Handelsnamen: Pifeltro®, Delstrigo®
Englisch: Doravirine
Definition
Doravirin ist ein nicht-nukleosidischer Reverse-Transkriptase-Inhibitor (NNRTI) aus der Klasse der Virustatika. Der Arzneistoff wird zur Therapie von HIV-Infektionen eingesetzt.[1]
Chemie
Die Summenformel von Doravirin lautet C17H11ClF3N5O3. Die Molare Masse beträgt 425,75 g/mol.
Wirkmechanismus
Doravirin ist ein nicht-nukleosidischer Reverse-Transkriptase-Inhibitor. Der Arzneistoff bindet nicht-kompetitiv an das Enzym Reverse Transkriptase und blockiert so dessen katalytische Funktion. Das Überschreiben der viralen RNA in DNA bleibt aus und die HIV-1-Replikation wird eingeschränkt.[1]
Pharmakokinetik
Bei der einmal täglichen Einnahme von Doravirin wird der Steady State nach etwa 2 Tagen erreicht. Maximale Plasmakonzentrationen sind bei der oralen Anwendung des Wirkstoffs nach ungefähr 2 Stunden zu erwarten. Laut Fachinformation wird Doravirin hauptsächlich durch CYP3A4 metabolisiert. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 15 Stunden.[1]
Indikation
- Kombinationstherapie mit anderen antiretroviralen Arzneistoffen von erwachsenen Patienten, die mit dem HI-Virus (HIV-1) infiziert sind
Die HI-Viren dürfen keine Mutationen aufweisen, die bekanntermaßen mit einer Resistenz gegen die Substanzklasse der NNRTI assoziiert sind.[1]
Darreichungsform
Doravirin ist in Form von Filmtabletten mit einer Dosierung von 100 mg als Monopräparat oder als Kombinationspräparat mit Lamivudin und Tenofovir erhältlich.[1]
Dosierung
Nebenwirkungen
Folgende Nebenwirkungen treten unter der Einnahme von Doravirin häufig (≥ 1:100, < 1:10) auf: [1]
- Psyche: Alpträume, Insomnien, Depressionen
- Nervensystem: Kopfschmerzen, Schwindel, Somnolenz
- Gastrointestinaltrakt: Nausea, Diarrhö, Erbrechen, Abdominalschmerz
- Haut: Exanthem
- Allgemein: Fatigue
Wechselwirkungen
Da Doravirin hauptsächlich über CYP3A4 verstoffwechselt wird, sind Interaktionen mit Arzneimitteln zu erwarten, die das Enzym induzieren oder inhibieren. Eine detaillierte Auflistung möglicher Wechselwirkungen ist in der Fachinformation enthalten.[1]
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- gleichzeitige Anwendung starker Induktoren des Cytochrom-P450-Systems wie z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin, [Johanniskraut]], Enzalutamid[1]
Zulassung
Nutzenbewertung
Eine Nutzenbewertung durch das IQWIG im Auftrag des G-BA ist derzeit (02/2019) noch nicht verfügbar.
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