Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
Abkürzung: IQWiG
Definition
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, kurz IQWiG, ist ein wissenschaftliches Institut, dessen Hauptaufgabe die Nutzenbewertung von Arzneimitteln und anderen medizinischen Interventionen ist. Das IQWiG arbeitet im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums und des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA).
Das IQWiG erstellt fachlich unabhängige, evidenzbasierte Gutachten u.a. zu:
- Arzneimitteln
- nichtmedikamentösen Behandlungsmethoden (z.B. Operationsmethoden)
- Verfahren der Diagnose und Früherkennung (Screening)
- Leitlinien und Disease-Management-Programmen (DMP)
Hintergrund
Das IQWiG wurde im Zuge der Gesundheitsreform 2004 gegründet, um die Qualität der Patientenversorgung in Deutschland zu verbessern. Zu den Hauptaufgaben des Instituts zählt die Recherche und Bewertung des medizinischen Wissensstandes über Arzneimittel, Diagnose- und Therapieverfahren. Daneben erarbeitet das IQWiG die Grundlagen für neue Disease Management Programme.
Ab 2007 soll das IQWiG im Rahmen der Beschlüsse des AVWG nicht mehr nur bewerten, ob neue Medikamente einen Zusatznutzen gegenüber bekannten Wirkstoffen haben, sondern auch Kosten-Nutzen-Analysen von Therapieverfahren erstellen.
Das IQWiG fasst keine Beschlüsse, sondern gibt Empfehlungen ab, die vom GBA berücksichtigt werden. Träger des Instituts ist eine gemeinnützige, private Stiftung mit Sitz in Berlin. Das Institut hat seine Geschäftsstelle im Raum Köln-Bonn. Finanziert wird das IQWiG aus Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Darüber hinaus stellt das IQWiG allgemeinverständliche Gesundheitsinformationen für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Seit 2016 betreibt es auch das Portal ThemenCheck Medizin, über das Themenvorschläge für Health-Technology-Assessment-Berichte gesammelt und die fertigen HTA-Berichte veröffentlicht werden.