Culicoides
Englisch: culicoides, no-see-ums
Definition
Taxonomie
- Stamm: Arthropoda (Gliederfüßer)
- Unterstamm: Hexapoda (Sechsfüßer)
- Klasse: Insecta
- Ordnung: Diptera (Zweiflügler)
- Unterordnung: Nematocera (Mücken)
- Familie: Ceratopogonidae (Gnitzen)
- Gattung: Culicoides
- Familie: Ceratopogonidae (Gnitzen)
- Unterordnung: Nematocera (Mücken)
- Ordnung: Diptera (Zweiflügler)
- Klasse: Insecta
- Unterstamm: Hexapoda (Sechsfüßer)
In der Familie der Ceratopogonidae gibt es 125 verschiedene Gattungen, von denen die Vertreter aus 4 Gattungen (Austroconops, Culicoides, Forcipomyia und Leptoconops) Blut von Warmblütern saugen. Culicoides stellen hierbei die weitaus umfangsreichste (> 1.300 Arten) und wichtigste Gattung dar.
Aufgrund der Bemusterung der Flügel können Culicoides spp. grob in 3 Gruppen unterteilt werden: Obsoletus, Pulicaris und andere. Im Tiefland dominieren die Arten der Obsoletus-Gruppe. Mit zunehmender Höhe (alpine Lagen) kommen vorwiegend die Arten der Pulicaris-Gruppe vor.
Morphologie
Entwicklung
Vertreter der Gattung Culicoides legen ihre Eier an feuchten und schlammigen Plätzen mit großem Anteil an organischem Material ab. Nachdem 4 saprophytisch oder räuberisch lebende Larvenstadien durchlaufen sind, entwickelt sich eine wenig bewegliche Puppe. Aus dieser schlüpft binnen 1 bis 2 Wochen die adulte Gnitze, die zwischen 2 und 5 Wochen lebt.
Die Entwicklungsdauer weist regionale Unterschiede auf. In gemäßigten Klimazonen entwickeln sich meist 1 bis 2 Generationen im Jahr. Bei einigen Arten wiederum können bis zu 6 Generationen entstehen. Die Überwinterung findet im 4. Larvenstadium statt. Weibchen nehmen im Intervall von 3 bis 5 Tagen Blut auf.
Epidemiologie
Culicoides kommen weltweit in allen Klimazonen (mit Ausnahme extremer Polarzonen) und Gebirgslagen vor (mit Ausnahme von Island und Neuseeland). Die Insekten können sehr große Populationen erreichen, sodass in Mitteleuropa schon über 10.000 Gnitzen mit einer einzelnen UV-Falle pro Nacht gefangen werden können.
Die Gnitzen treten in Mitteleuropa in tieferen Lagen gehäuft zwischen April und Mitte Dezember auf. Die Hauptaktivitätzeit reicht von Juli bis in den September. Der Flugradius beträgt nur wenige 100 m um die Brutstätte, jedoch können sie über weite Strecken mit dem Wind verdriftet werden. Die meisten Arten sind tagaktiv, andere wiederum fliegen in der Dämmerung. Die Wirtsfindung erfolgt über olfaktorische Reize (CO2).
Pathogenese
Durch Gnitzen verursachte Insektenstiche führen zu heftigen, stark juckenden und entzündlichen Reaktionen mit Bläschenbildung. Die Insekten stechen ihre Wirte an bevorzugten Regionen. Rinder werden überwiegend am Rücken- und Bauchbereich sowie an den Gliedmaßen angeflogen. Bei Pferden findet man die meisten Einstichstellen dorsal vom Nacken bis zum Schweifansatz.
Neben den lokalen Reaktionen können Culicoides-Stiche allergische Reaktionen auslösen (Speichelallergene). Die beim Pferd als Sommerekzem bezeichnete, stark juckende Dermatitis mit Pusteln und Alopezie kann auch andere Tierarten betreffen (Rinder, Schafe).
Vektorfunktion
Culicoides-Arten übertragen als Vektoren verschiedene Erreger, u.a. Viren, Bakterien, Protozoen und Nematoden. Weltweit sind etwa 50 Arten als bedeutende Vektoren bekannt. Beim Menschen dienen sie v.a. als Vektor für Filarien (Mansonella ozzardi, Mansonella perstans und Mansonella streptocerca) sowie für Orthonairoviren (Dugbe-Virus), Alphaviren (Barmah-Forest-Virus), Orthobunyaviren (Oropouche-Virus) und Vesiculoviren (Vesicular-Stomatitis-New-Jersey-Virus).
Erregergruppe | Erreger | Wirt | Vorkommen |
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Bunyaviren |
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Reoviridae |
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Haemosporina |
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Nematoden |
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Literatur
- Eckert J, Friedhoff KT, Zahner H, Deplazes P. 2008. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
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