Chlorprothixen
Handelsnamen: Truxal® u.a.
Englisch: chlorprothixene
Definition
Chlorprotixen gehört zu den Thioxanthenen und wird als niederpotentes Neuroleptikum eingesetzt.
Chemie
Die chemische Bezeichnung für Chlorprothixen ist (Z)-3-(2-Chlor-9H-thioxanthen-9-yliden)-N,N-dimethylpropan-1-amin. Die Summenformel lautet C18H18ClNS.
Indikationen
Wegen seiner niedrigen neuroleptischen Potenz findet Chlorprothixen vorwiegend als Sedativum Anwendung und wird gegen Schizophrenien kaum bzw. nicht eingesetzt.
Indikationen für Chlorprothixen sind:
- Angststörungen
- Unruhe und Erregungszustände
- Schlafstörungen
- Sedativum in der Einstellungsphase mit anregenden Antidepressiva (Venlafaxin, Escitalopram, Sertralin etc.)
Wirkmechanismus
Neuroleptika werden in der Schizophrenie-Therapie eingesetzt, da sie antipsychotisch und sedierend wirken. Sie lassen sich in Generationen aufteilen und können innerhalb dieser nochmal nach ihrer jeweiligen neuroleptischen Potenz gegliedert werden:
1. Generation:
- niederpotente Neuroleptika (z.B. Promethazin, Levomepromazin)
- mittelpotente Neuroleptika (z.B. Perazin, Melperon, Zuclopenthixol)
- hochpotente Neuroleptika (z.B. Haloperidol, Fluphenazin, Perphenazin)
2. Generation: atypische Neuroleptika (z.B. Olanzapin, Clozapin, Quetiapin, Risperidon)
Da Psychosen vor allem auf die Wirkung der Neurotransmitter Dopamin und Serotonin zurück zu führen sind, müssen auch entsprechend deren Rezeptoren im ZNS gehemmt werden. Verschiedene Arzneistoffe binden somit kompetitiv D2- (Dopamin-) oder 5HT2- (Serotonin-) Rezeptoren und regulieren somit als Antagonisten den Einfluss der Neurotransmitter auf die Psyche.
Chlorprothixen ist ein solcher Dopaminantagonist, der die Dopamin-Rezeptoren blockiert und dadurch die Wirkung von Dopamin hemmt. Es zeigt auch eine Affinität zu Serotonin-Rezeptoren auf, was dieselbe Wirkung erreicht. Im Vergleich zu seiner antipsychotischen Wirkkomponente überwiegt stark die sedative. Für eine Monotherapie von Psychosen sind niederpotente Neuroleptika wie das Chlorprothixen somit ungeeignet, da durch deren höhere Dosierung auch andere Rezeptoren (in diesem Fall MAChRezeptoren, Adrenorezeptoren und Histamin-Rezeptoren) aktiviert werden und dies zusätzliche Nebenwirkungen nach sich zieht. Gleichzeitig kann es aber auch als Antiemetikum (Antagonist an H1-Rezeptoren) zum Einsatz gebracht werden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Veterinärmedizin
Chlorprothixen wird in der Veterinärmedizin als Neuroleptikum eingesetzt und zeichnet sich durch eine stärkere sedative Wirkung als Acepromazin (Phenothiazin) aus. Es wird vor allem zur Narkose-Prämedikation verwendet.
um diese Funktion zu nutzen.