Zuclopenthixol
Handelsnamen: Ciatyl® u.a.
Englisch: Zuclopenthixol
Definition
Zuclopenthixol ist ein klassisches Neuroleptikum aus der Gruppe der Thioxanthene und wird in der Therapie von Psychosen eingesetzt.
Wirkmechanismus
Zuclopenthixol blockiert als Antagonist bestimmte Dopamin- und Serotoninrezeptoren im Zentralnervensystem, sodass hier die entsprechenden Neurotransmitter nicht mehr binden können. Es wirkt stark sedierend und schwach antipsychotisch.
Indikationen
Der Wirkstoff Zuclopenthixol ist indiziert bei:
- akuter und chronischer Schizophrenie
- Manie
- psychomotorischen Erregungszuständen sowie Aggressionen bei Demenz
- psychomotorischen Erregungszuständen im Rahmen einer geistigen Behinderung
Darreichungsformen
- Zuclopenthixoldihydrochlorid: oral als Tablette oder in Tropfenform
- Zuclopenthixolacetat: Injektionslösung zur intramuskulären Akutbehandlung
- Zuclopenthixoldecanoat: Injektionslösung zur intramuskulären Depotgabe
Pharmakokinetik
Zuclopenthixol weist eine orale Bioverfügbarkeit von circa 45 % auf.[1] Im Blut liegt der Wirkstoff zu 98% an Plasmaproteine gebunden vor. Die Plasmahalbwertszeit beträgt bei oraler Applikation durchschnittlich 20 Stunden, während bei intramuskulärer Anwendung eine Halbwertszeit von im Durchschnitt 19 Tagen nachzuweisen ist. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch über das CYP2D6-System. Anschließend wird der Arzneistoff über den Stuhl ausgeschieden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Akkommodationsstörungen
- Bewegungsdrang, Akathisie, Sitzunruhe, Zittern, Hyperreflexie
- Xerostomie
- Müdigkeit
- Muskelstarre
- Parkinsonsyndrom
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Thioxanthenen oder Phenothiazinen
- akute Intoxikationen mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Psychopharmaka
- Kreislaufschock, Koma
- Phäochromozytom
- Veränderungen des Blutbildes
- Kinder
- Stillzeit
- Schwangerschaft: nur unter strenger Indikationsstellung
Dosierung
In der Regel wird Zuclopenthixol in einer Dosierung von 20 bis 50 mg/d eingesetzt, bei Bedarf kann die Dosis auf 75 mg/d gesteigert werden. Dabei wird die Tagesdosis einmal abends verabreicht oder aufgeteilt in zwei bis drei Einzeldosen eingenommen.
Bei Demenz wird meist eine niedrigere Dosis (2 bis 40 mg/d) empfohlen.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Quellen
- ↑ Benkert & Hippius: Kompendium der psychiatrischen Pharmakotherapie, Springer Verl., 8. Aufl.
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