Olanzapin
Handelsnamen: Zyprexa®, Zalasta® u.a.
Synonym: Olanzapinum
Englisch: olanzapine
Definition
Olanzapin gehört zu den atypischen Neuroleptika mit dem geringsten Risiko für die Enstehung von EPS.
Chemie
Die chemische Bezeichnung für Olanzapin ist 2-Methyl-10-(4-methylpiperazin-1-yl)-4H-3-thia-4,9-diazabenzo[f]azulen. Die Summenformel lautet C17H20N4S.
Wirkmechanismus
Olanzapin ist ein Dopaminantagonist, der die Dopaminrezeptoren blockiert und dadurch die Wirkung von Dopamin hemmt, jedoch nur 40-60% davon im Striatum. Deshalb soll es weniger extrapyramidalmotorische Störungen (EPS) hervorrufen, als andere Neuroleptika mit einer vergleichbaren Potenz. Olanzapin zeigt weiter eine Affinität zu Serotoninrezeptoren. Auch andere Rezeptoren, wie mACh-Rezeptoren, Adrenorezeptoren und Histaminrezeptoren werden durch Olanzapin inaktiviert, was zusätzliche Nebenwirkungen nach sich zieht. Alles in allem stellt Olanzapin was die Wirkung sowie die Nebenwirkungen betrifft, eine abgeschwächte Form des Clozapins dar. Ein Agranulozytoserisiko soll im Gegensatz zum Clozapin jedoch kaum bestehen.
Indikationen
Nebenwirkungen
- starke Gewichtszunahme
- Diabetes mellitus
- Hypersalivation
- Müdigkeit, Somnolenz
- EPS
Wechselwirkungen
Olanzapin wird durch CYP1A2 metabolisiert. CYP1A2-Induktoren können zu einem beschleunigten Abbau, CYP1A2-Hemmer zu Wirkspiegelerhöhungen führen. Auch Nikotinabusus und Carbamazepin beeinflussen den Olanzapin-Spiegel. Kombinationen mit Ziprasidon führen zu QT-Verlängerungen. Auch bei der Einnahme von Antiepileptika ist Vorsicht geboten, da Olanzapin epileptische Anfälle begünstigt.
Kontraindikationen
Olanzapin darf nicht zusammen mit weiteren Medikamenten eingenommen werden, die eine Agranulozytose hervorrufen können (z.B. Carbamazepin). Weiterhin stellt das Risiko eines Engwinkelglaukoms eine Kontraindikation dar.
Therapeutisches Drug Monitoring
Die Referenzbereiche für das therapeutische Drug Monitoring (TDM) von Olanzapin im Blut bei Schizophrenie sind:[1]
- Schwellenwert: 20 ng/ml 12 Stunden nach der Verabreichung
- optimale Blockade von Dopamin-D2-Rezeptoren (65%-80%): 17-44 ng/ml
- Depotformulierung: 10-40 ng/ml
- nicht retardierte Arzneiform: bisher 20-80 ng/ml; Absenkung auf 20-40 ng/ml (2023)
- Toxische Grenze: 100 ng/ml
Quellen
- ↑ Wesner K et al. Therapeutic Reference Range for Olanzapine in Schizophrenia: Systematic Review on Blood Concentrations, Clinical Effects, and Dopamine Receptor Occupancy. J Clin Psychiatry. 2023
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