Bacampicillin
Handelsnamen: Penglobe®, Ambacamp®
Synonym: Carampicillin
Englisch: bacampicilline
Definition
Bacampicillin ist ein antibiotisch wirkender Arzneistoff aus der Gruppe der Breitbandpenicilline. Strukturell wird es den Betalaktamantibiotika zugeordnet. Bacampicillin ist ein Prodrug, dessen Metabolit sowohl gegen grampositive als auch gegen gramnegative Keime wirksam ist.
Chemie
Es handelt sich um eine aromatische Kohlenwasserstoffverbindung mit der Summenformel C21H27N3O7S. Die molare Masse von Bacampicillin beträgt 465.519 g/mol. Es handelt sich um einen Ampicillinester.
Wirkungsmechanismus
Pharmakologisch wirksam ist der Bacampicillin-Metabolit Ampicillin - ein Penicillin-Antibiotikum. Dieser bindet mit seinem Betalaktamring fest an das bakterielle Enzym D-Alanin-Transpeptidase. Letzteres ist essentiell für den bakteriellen Zellwandaufbau. Dadurch wird der Krankheitserreger zwar nicht eliminiert, es ist jedoch keine Mitose mehr möglich.
Wirkung auf die Darmflora
Während viele Antibiotika zu einer vorübergehenden Störung der bakteriellen Darmflora führen, ist dies bei Bacampicillin nur begrenzt der Fall. Dies liegt daran, dass das antibiotisch wirksame Ampicillin meistens erst nach der Darmpassage frei wird.
Indikationen
- akute Bronchitis
- chronische Bronchitis
- leichte Formen der Pneumonie
- bakterielle Infektionen der Gallenblase
- Blasenentzündung
- Harnwegsinfekte
- Infektionen im HNO-Bereich
- Prostataentzündung
- Infektionen im Säuglingsalter
Darreichungsform
Bacampicillin ist in Form von Tabletten und Infusionslösungen erhältlich.
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen
Gelegentliche Nebenwirkungen
Seltene Nebenwirkungen
- Vaskulitis
- Arzneimittelfieber
- Allergie
- Anaphylaktischer Schock
- Angioneurotisches Ödem
- Stevens-Johnson-Syndrom
- Serumkrankheit
- Anämie
- Thrombopenie
- Leukopenie
- Ulzera der Speiseröhre
- Agranulozytose
Es können Kreuzreaktionen mit Vertretern der Cephalosporine auftreten.
Kontraindikationen
- Penicillinallergie oder Überempfindlichkeit
- Infektiöse Mononukleose
- Akute lymphatische Leukämie (ALL)
- Chronische lymphatische Leukämie (CLL)
- Schwere Erkrankungen oder Beschwerden des Gastrointestinaltraktes - diese können zu einer mangelhaften Resorption des Arzneimittels führen, hier sollte nur eine parenterale Anwendung erfolgen.
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