Serumkrankheit
Synonyme: Krankheit des 14. Tages
Englisch: serum sickness, serum disease, serum sickness reaction
Definition
Die Serumkrankheit ist eine Hypersensitivitätsreaktion auf eine - in der Regel mehrmalige - parenterale Zufuhr von artfremdem (xenogenen) Protein. Sie kann aber auch in seltenen Fällen bei erstmaliger Zufuhr sowie bei artgleichen (allogenen) Proteinen auftreten. Die Erkrankung wurde erstmals 1905 von Pirquet und Schick beschrieben.
Charakteristika
Die Symptome der Serumkrankheit entwickeln sich meist zwischen dem 6. und 11. Tag nach Antigeninjektion (z.B. bei Anwendung von tierisch gewonnenem Antiserum gegen Schlangengift), können evtl. aber auch als Sofortreaktion (Serumschock) innerhalb von 24 Stunden auftreten. Auch ein Auftreten bis zum 35. Tag ist möglich.
siehe auch: Arthus-Phänomen
Pathogenese
Es liegt eine Typ-III-Immunreaktion (humorale Immunreaktion durch zirkulierende Immunkomplexe) vor. Histopathologisch sieht man das Bild einer leukozytoklastischen Vaskulitis (LcV).
Symptome
- evtl. Prodromalerscheinungen (Rötung der Injektionsstelle, Pruritus, Ödembildung, Lymphknotenschwellung)
- plötzliches Fieber
- Serumexanthem
- Serumarthritis
- Meningitis
- Nephritis (Ödeme, Albuminurie)
- Enteritis
- Serositis
- Schockzeichen
- Splenomegalie
Therapie
In der Regel sistieren die Symptome nach 1 bis 5 Tagen von selbst. Nach Bedarf können Corticosteroide und Antihistaminika eingesetzt werden. Eine weitere Therapieoption bei schweren Fällen stellt die Plasmapherese dar.
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